Stockholm, Nordisches Museum, Stube aus Ingelstad in Schonen
die Leinentücher mit blauen oder roten eingewebten Streifen hängen, wo
die Streifen mit geknüpften Fransen hinpassen und wo die Malereien auf
Stoff oder grobem Papier, mit ihren Bibelsprüchen hingehören. Die Tisch-
geräte aus Porzellan, Glas, Ton, Holz haben ebenso ihre eigenen Regale
und Bretter, wie die getriebenen Arbeiten in Messing und Kupfer, welche
für Beleuchtungszwecke und auch bloss als Prachtstücke im Norden so
beliebt sind. Wir finden in diesen Stuben und in den Sammlungen des
Museums eine solche Mannigfaltigkeit von Gebrauchsgegenständen in sinn-
voller und eigenartiger Weise ausgebildet, dass kaum irgend ein wichtiges
Gebiet des Kunstgewerbes darunter fehlt.
Die beiden übrigen Stuben, die wir in Abbildung vorführen, jene aus
dem Distrikt Vingäker in Södermanland und jene aus Ingelstad in Schonen,
kommen unseren heimischen Typen näher. Leider ist die Farbenfreudigkeit,
welche hier herrscht, durch eine Reproduktion nicht gut darzustellen. Der
Grundton der Bemalung an Schrank und Stühlen bei der Vingäkerstube ist ein
kräftiges Blau, zu welchem die roten Röcke der Bäuerinnen denKontrast bilden.
Bei der Ingelstadstube finden wir wieder einige von den schönen
nordischen Webereien, von denen das Museum besonders tüchtige Stücke
aus Norwegen besitzt und die so gut in den Farben zusammengestimmt
sind; sie tragen einen Gobelincharakter von vorzüglicher, Hächenmässiger
Behandlung der stilisierten Motive aus der Geschichte oder aus Tier- und
Pflanzenwelt.