sehr authentisch. Alle drei Bilder
gehören dem Erzherzog Friedrich.
Heinrich von Angeli zeigt in fünf
neuen Porträts ein erfreuliches
Wiederaufleben. Die KraR, mit der
die Brustbilder der Frau Marianne
von Schoeller und der Prinzessin
Solms-Erlanger gemalt sind, hat er
auch früher nicht immer erreicht.
Auch von Läszlo sind mehrere Por-
träts zu sehen, und zwar von ganz
verschiedenem Habitus. Ein poesie-
voller Kopf Alice Barbis, mit An-
klang an Raffaels heilige Cäcilia,
griisst schon den Eintretenden. Eine
Profilskizze der Erbprinzessin von
Sachsen-Meiningen besticht durch
vornehme Klarheit der Linie und
intimen Ausdruck. Auch Fürstin
Metternich-Sandor ist von ihm ver-
ewigt. Artur von Ferraris bringt eine
überzeugende Naturstudie des deut-
schen Kaisers, im I-Iermelin, und
eine temperamentvoll arrangierte
und charakterisierte ganze Figur
seines eigenen Söhnchens. Mit un-
gewöhnlichem Ernst, auch in der
Pastellfarbe schlicht und gesund,
hat Mehotfer Herrn Philipp von
Harry Napper, „MispeW, bedruckter Cretonne Schoeuer gemalt; Sterwnd, Hand in
(Geo. P. 8: J. Baker) derTasche. Poehwalskis Graf Philipp
Zaleski, in schlichter Redingote, ist
ein vorzügliches Beispiel seiner in sich abgeschlossenen, ganz in malerischem Gleich-
gewicht bleibenden Existenzbilder. Sein Graf Stanislaus Badeni, im Nationalkostüm, ist
mehr ein brillantes Monumentalstück für die Öffentlichkeit. Und wieder anders sein
Porträt Anton Drehers, im ]agdkostüm sitzend, frei in freier Landschaft, luftatrnend und
ungezwungen. Zygmunt Ajdukiewicz, Friedrich Koch, Emil Fuchs (London, Einfluss de la
Gandaras), Bukovac (Erzherzog Leopold Salvator und Hofrat Parasini), Frau Rosenthal-
Hatschek und noch andere haben interessante Porträts.
Im Genre fallen zunächst einige bemerkenswerte Fortschritte auf. Oder auch Auf-
ratfungen, wie Baron Merodes „DampfhammeW (der Urbansche in Wien), ein für ihn
ungewöhnlich grosses und reichhaltiges Bild, von guter schwarzer Haltung, mit energischen
Lichterscheinungen. Adams' lebensgrosse Szene „Totengebet im Armenhause von Volen-
dam" ist in Form und Farbe ein Kraftstück des jungen Künstlers. Leo B. Eichhorns grosse
Wallfahrt, in Kalwarija Zebzydowska bei Krakau, ist die erste bedeutende Unternehmung
eines anderen Jungen. Scharfes Typenstudium ist darin mit moderner Farbenemphndung
vereinigt, die bereits ihre Art von Kühnheit hat. Lebiedzki, jetzt ein seltener Gast, hat eine
grosse Pieta von kühl an sich haltender und dennoch intimer Stimmung, bei grosser
zeichnerischer Feinheit. Pippichs Episode „Ein Held", aus dem Jahre 1859, pointiert eine
kleine Kriegsszene in markanter Weise. Wildas „Turandot" ist eine Quasi-Chinoiserie von
zierlichster Durchführung und leichter „kaisergelber" Farbengebung. Veiths Phantasie-
stück: „Am Dianabrunnen" ist mit jenem eleganten, Wienerisch gewendeten Böcklinismus