des Belvedere
kennen, oder
alle möglichen
SpieleinLand-
schaft spielend
(Abb. auf S. 216,
Katalog Nr.
88), ein bei den
französischen
und deutschen
Omament-
stechern des
XVII. und
XVIII. Jahr-
hunderts häu-
fig verwerte-
tes Sujet. Ein
glücklicher
Zufall hat uns
aus den alten
Vorlagewer-
ken der Wie-
ner Manufak-
tur (jetzt in der
Bibliothek des
Östen-eichi- Untertasse zur Födermayr-Terrine (Katalog Nr. 130)
schen Muse-
ums) ein derartiges Buch mit Kupferstichen erhalten, mit dessen Bildern
manche dieser Kinderszenen auf den Porzellanen (zum Beispiel Nr. 88 und
14g) sehr verwandt sind. Es ist „Les jeux et plaisiers de Yenfance" von
J. Stella und C. B. Stella, Paris 1657.
Die eben erwähnten grossen Stücke mit zum Teile reichem plastischen
Dekor leiten uns hinüber zur Altwiener Plastik.
In der Ziehungsliste von 1746 finden wir öfters „Tscharkans" erwähnt,
in verschiedenen Formen, „wie ein Hund", dann „wie ein Vogel", „wie ein
Hirsch mit Gold gemalen". Herrn Dr. Modern verdanke ich den Nachweis,
dass dieses Wort Tscharkan aus dem Polnischen stammt und ein Trink-
gefäss bedeutet. Offenbar haben wir hier analoge Bildungen, wie sie aus
Meissens Frühzeit bekannt sind. Wir kennen dort Kannen in Gestalt von
Affen, Hühnern etc. In der Menge, wie in Meissen, hat die Wiener Fabrik
nicht figural gearbeitet. Doch finden wir immerhin manch hübsches und gut
modelliertes Stück. Im Dubsky-Zimmer finden wir am Luster Chinesenfiguren
und Vögel, erwähnt sind schon die kaffeetrinkenden Türken als Deckel-
knauf, die I-Ienkeltiguren an den Binderkrügen, der kleine grotteske Mann