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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 5)

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dem Titel 
„Callotsche 
Zwergfech- 
tereyen" vor 
- besitzt eine 
Marktfrau mit 
Gemüse, die 
den eingeritz- 
ten Binden- 
schild hat, 
ferner einen 
Marktjuden 
mit ein- 
gepresster 
Marke und 
einen zu dieser 
Gruppe ge- 
hörigen Pos- 
senreisser 
ohne Marke. 
Und endlich 
finden wir in 
der schönen 
 
Viennensienen- 
Flache Schüssel mit Chinoiserien und Barockdekor. Goldgehöhte Schwarzlotmalerei 
Sammlung (Katalog m. 71) 
des Herrn 
Dr. August Heymann in Wien einen dicken grottesken holländischen 
Trinker mit eingeritzter Marke (unbemalt), dem der amüsante dirigierende 
und singende kleine Mann des Herrn Karl Mayer (Nr. 1280) nahe ver- 
wandt ist. 
Seit der Mitte der Dreissigerjahre macht sich ein barockes Element stark 
bemerkbar, gerade wie in Meissen; es ist begreiflich genug in Wien, wo kurz 
zuvor Prinz Eugen seine Paläste erbauen liess. Putten, reiche Akanthus- 
ranken und Delphine treten auf, dann wieder strenge Atlanten als Tafel- 
aufsätze (Nrn. 838 bis 839), barocke Gruppen, wie ein Neptun mit Dreizack 
und Delphin, eine Illustration des „Quos ego" (Nr. 609), I-Ierkules im Kampf 
mit dem Stier (Nr. 841) etc. Für die Putten mit Delphinen (Katalog Nr. 697), 
die wir öfters finden, bietet den besten Vergleich die reizende Fontaine 
im Stadtpalais des Prinzen Eugen in der Hirnmelpfortgasse, dem jetzigen 
Finanzministerium. 
Dem barocken plastischen Stile der Figuralen Wiener Plastik jener Zeit 
entsprachen denn auch die herrlichen Meissener Apostel Kändlers, die als 
Geschenke für den Kaiserhof bestimmt, heute noch im Kunsthistorischen 
Hofmuseum stehen und nach deren Vorbild der schöne grosse Apostel 
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