MAK

Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 5)

gehören und wohl 
von demselbenMo- 
delleur geschaffen 
wurden. rEs sind 
vornehme Liebes- 
paare, musizierend, 
in Unterhaltung, 
auch einzelne 
Damen (Kata- 
log Nr. 686) und 
dann Paare, die 
eine stark satyri- 
sche Tendenz ver- 
raten; ein alterHerr 
zumBeispiel macht 
einer jungen Dame 
den Hof. Bezeich- 
nend für diese 
Stücke ist die 
scharfe Charakte- 
risierung der Ge- 
sichtenmanmöchte 
sagen die Porträt- 
ähnlighkgit Schüssel mit buntem Baroekdekor und deutschen Blumen (Katalog Nr. 26) 
Allmählich wird 
das ganze Inventar der Meissener Fabrik mit Modifikationen entnommen, 
die Soldaten, Bergleute, Handwerker, Ausrufer, Allegorien, Jahreszeiten, 
Kinder zum Beispiel mit Guckkastenmann (Abb. auf S. 23x, Besitzer 
H. Karl Mayer), Putten etc. etc. Besonders die Verkäufer wurden beliebt, 
zuerst in kleinerer zierlicher Ausgabe, wie die Kipfel- und Obstverkäuferin 
(Katalog Nr. 654), dann später von zirka 1755-60 an die lange Reihe 
von jenen echt wienerischen Cris, alle Arten von Handwerkern, Verkäufern 
und Verkäuferinnen darstellend, in der Modellierung und im Dekor ganz 
eigenartigf besonders die Fraueniiguren sind von graziösem rythmischen 
Reiz. Von 1760 an vermögen wir einen recht bedeutenden Modelleur 
nachzuweisen, der sich auf verschiedenen seiner Arbeiten signiert hat. 
Es ist der „Korporal Schneider", das heisst einer vom weissen Korps 
der Bossierer und Modelleure. Pikante feine Gesichter, schlanke, graziöse, 
etwas präziöse Gestalten charakterisieren seine vornehmen Figuren und 
Liebespaare (bez. Stück ist die Schlittschuhläuferin Nr. 805). Seiner Hand 
dürfen wir wohl auch die grosse schöne Gruppe Nr. 73x zuschreiben, 
welche nach der Tradition die Verlobung der Erzherzogin Christine 
 
3' Vgl. die beiden bemalten Figuren der Perückenrnacherin und des Perllckenmachers (Abb. auf S. 231, 
Katalog Nr. 907).
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.