Fassade des Warenhauses Ponois 8c Fix in der Ungargasse
reichischer Her-
kunft sind. Denn
wir wissen, dass
Maria Theresia
nicht nur durch
Einfuhrverbote,
sondern auch auf
jedem andern
Wege um die He-
bung der öster-
reichischen Sei-
denindustrie be-
müht war, und
dass die Kaiserin,
wie Savary in
seinem „Diction-
naire du com-
merce" berichtet,
selbst fast nur ein-
heimische Stoffe
trug. Nach der-
selben Quelle
konnte man in
Wien auch tat-
sächlichalle,selbst
diereichstenStoH-
arten herstellen.
Ebenso er-
wähnt später Ch.
G. de Saint-Aubin
in seinem Werke,
„L'art du bro-
deur", dass neben
der französischen
die Wiener Sticke-
rei (um x77o) als
hervorragendste galt. Dem Krönungsgewande Franz I. in gewissem Sinne
verwandt sind die Stickereien des Omates, den die Kaiserin im Jahre 1757
der Kirche zu Mariazell überbrachte.
Den Durchbruch der leichteren, graziöseren Rokokoformen zeigt die
im Besitze Ihrer k. u. k. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin
Isabella befindliche Kasel, ein Stück von ganz ausserordentlicher Feinheit
der Linien- und Farbenwirkung. Etwas schwerer, aber schon in den
gestreckteren Formen des Stiles Louis XVI ist die Kasel vom Jahre 1775