MAK

Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 7 und 8)

354 
Schatzmeister, ein andrer Karl Haubtmann 1802, ein A. Gottfried Hauptmann 
„bei der Mariahilfer Kirche" 1832, ein andrer Dominikus Hauptmann 1814, 
die Firma A.D.Hauptmann auf dem Kohlmarkt 1837, ein Galanteriearbeiter 
zu Maria Trost Joseph Klinkosch 1804, ein Carl Klinkosch auf der Wieden 
Neumanngasse im Jahre 1821, ein Josef Klinkosch 1843, ein Sebastian Mayr- 
hoffer 1722, ein Johann Mayerhofer 1812, ein Thomas Mayerhofer 1835, ein 
Vienzens Mayer in der Josephstadt „im Theaterbaue" im Jahre 1822, der 
Hofjuwelier und bürgerliche Goldarbeiter auf dem Josephsplatze I. Heinrich 
Köchert 1831 (1832), sodann A. Köchert 1848 auf dem Graben, Nikolaus 
Rozet auf dem Kohlmarkte 1842, Chr. Friedrich Rothe ebenfalls schon auf 
dem Kohlmarkt 1845, ein Wilhelm Haarstrick 1851-1852. 
Unter den vielen Fremden, die sich in Wien niedergelassen, das Bürger- 
und Meisterrecht erworben haben, fallen neben zahlreichen Italienern wie 
Agosti, Santi Pondi, Crassi, Marzelli, Radici, Rossi, Ghiglione, Lunardi, 
Bolzano, Gillarduzzi, auf: ein Jochens Kornely Kornelisen 1722, ein Deus 
Kielhon  Exmarck und ein Johan Philip D'Haequeuille 1728, ein Hamilton 
1803, ein van der Haiden 1844. Die Herkunft einer bedeutenden Zahl von 
Meistern aus Augsburg, Nürnberg und anderen Städten des Reiches lässt 
sich, wie wir sahen, aus dem Knabenbuch von 1550 bis 1608 nachweisen. 
Auch so manchem Namen, der dann auf anderen Gebieten der Kunst zu 
Ehren gekommen wie D'Avanzo, Gaul, Haunold, Helmer, Tilgner begegnen 
wir bereits in diesen Listen, die uns auch schon im Jahre 1724 unter den 
Meistern und 1736 alS „jungen Zeichenmeister" einen Johann Martin Lob- 
mayr (Lobmeyer) vorführen. 
Sind auch viele Urkunden verloren gegangen, welche die Geschichte 
der Wiener Gold- und Silberschmiedezunft bis in alle Einzelheiten würden 
verfolgen lassen, so ist uns doch genug überliefert, um uns ein Bild machen 
zu können von dem Aufbau und inneren Leben, dem Umfange und Werte 
dieser uralten Vereinigung, welche in der guten alten Zeit der Stadt Wien 
zu besonderer Ehre gereicht und voll Kraft, Stolz und Selbstbewusstsein 
ihr Kunsthandwerk geübt hat. 
An die Bruderschaftsordnungen von 1722 und 1773 sind der in ihnen enthaltenen Bestimmung gemäss 
die Meisternamen in durchwegs eigenhändiger Unterschrift angefügt. Die mehr als 80 Namen, mit welchen die 
Liste der Ordnung von 1722 beginnt, beziehen sich wohl auf jene Meister, welche im Jahre der Erlassung der 
Ordnung dem Mittel bereits angehörten, die vom Jahre 1722 an neu hinzugetretenen Meister sind immer unter 
der betreffenden Jahreszahl zusammengefasst, die Listen reichen hier bis 186a. Jedem Namen ist das Siegel 
beigefügt, es sind fast durchwegs Wappensiegel ohne Namenschilfre, die erst zu Ende des XVllI. Jahrhunderts 
hinzutritt und im Verlaufe des XIX. Jahrhunderts das Wappen verdrängt. Die neue Ordnung von 1773 enthält 
die Namen erst von 1795 angefangen, acht Blätter, welche die Namen von 1773-1794 enthalten haben 
dürften, sind ausgeschnitten; von 1795-1855 sind die Namen grösstenteils beiden Ordnungen angefügt, von 
1857-1860 nur mehr der alten Ordnung. 
Die Siegel sind nicht immer genau, sie zeigen oft die Anfangsbuchstaben anderer Vornamen, gehören 
also einem anderen Familienmitgliede. manche Meister benützen in Errnanglung eines eigenen Siegels das 
des Vordermannes. Von der Mitte des XVllI. Jahrhunderts an liegen gedruckte Verzeichnisse vor, welche 
die sämtlichen Namen der in jedem Jahre dem Mittel angehörenden Meister enthalten, später ausser den 
Namen der Vorsteher (der Geschworenen) die Listen der Neuaufgenommenen aufweisen. Es liegen aber weder 
alle Jahresverzeichnisse mehr vor, noch sind sie in völliger Übereinstimmung mit den geschriebenen Urverzeich- 
nissen, vielfach stimmen die Vornamen nicht, die Zunamen sind oft verdruckt, irrtümliche Eintragungen und 
vor allem abweichende Jahreszuweisungen häufig.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.