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Schatzmeister, ein andrer Karl Haubtmann 1802, ein A. Gottfried Hauptmann
„bei der Mariahilfer Kirche" 1832, ein andrer Dominikus Hauptmann 1814,
die Firma A.D.Hauptmann auf dem Kohlmarkt 1837, ein Galanteriearbeiter
zu Maria Trost Joseph Klinkosch 1804, ein Carl Klinkosch auf der Wieden
Neumanngasse im Jahre 1821, ein Josef Klinkosch 1843, ein Sebastian Mayr-
hoffer 1722, ein Johann Mayerhofer 1812, ein Thomas Mayerhofer 1835, ein
Vienzens Mayer in der Josephstadt „im Theaterbaue" im Jahre 1822, der
Hofjuwelier und bürgerliche Goldarbeiter auf dem Josephsplatze I. Heinrich
Köchert 1831 (1832), sodann A. Köchert 1848 auf dem Graben, Nikolaus
Rozet auf dem Kohlmarkte 1842, Chr. Friedrich Rothe ebenfalls schon auf
dem Kohlmarkt 1845, ein Wilhelm Haarstrick 1851-1852.
Unter den vielen Fremden, die sich in Wien niedergelassen, das Bürger-
und Meisterrecht erworben haben, fallen neben zahlreichen Italienern wie
Agosti, Santi Pondi, Crassi, Marzelli, Radici, Rossi, Ghiglione, Lunardi,
Bolzano, Gillarduzzi, auf: ein Jochens Kornely Kornelisen 1722, ein Deus
Kielhon Exmarck und ein Johan Philip D'Haequeuille 1728, ein Hamilton
1803, ein van der Haiden 1844. Die Herkunft einer bedeutenden Zahl von
Meistern aus Augsburg, Nürnberg und anderen Städten des Reiches lässt
sich, wie wir sahen, aus dem Knabenbuch von 1550 bis 1608 nachweisen.
Auch so manchem Namen, der dann auf anderen Gebieten der Kunst zu
Ehren gekommen wie D'Avanzo, Gaul, Haunold, Helmer, Tilgner begegnen
wir bereits in diesen Listen, die uns auch schon im Jahre 1724 unter den
Meistern und 1736 alS „jungen Zeichenmeister" einen Johann Martin Lob-
mayr (Lobmeyer) vorführen.
Sind auch viele Urkunden verloren gegangen, welche die Geschichte
der Wiener Gold- und Silberschmiedezunft bis in alle Einzelheiten würden
verfolgen lassen, so ist uns doch genug überliefert, um uns ein Bild machen
zu können von dem Aufbau und inneren Leben, dem Umfange und Werte
dieser uralten Vereinigung, welche in der guten alten Zeit der Stadt Wien
zu besonderer Ehre gereicht und voll Kraft, Stolz und Selbstbewusstsein
ihr Kunsthandwerk geübt hat.
An die Bruderschaftsordnungen von 1722 und 1773 sind der in ihnen enthaltenen Bestimmung gemäss
die Meisternamen in durchwegs eigenhändiger Unterschrift angefügt. Die mehr als 80 Namen, mit welchen die
Liste der Ordnung von 1722 beginnt, beziehen sich wohl auf jene Meister, welche im Jahre der Erlassung der
Ordnung dem Mittel bereits angehörten, die vom Jahre 1722 an neu hinzugetretenen Meister sind immer unter
der betreffenden Jahreszahl zusammengefasst, die Listen reichen hier bis 186a. Jedem Namen ist das Siegel
beigefügt, es sind fast durchwegs Wappensiegel ohne Namenschilfre, die erst zu Ende des XVllI. Jahrhunderts
hinzutritt und im Verlaufe des XIX. Jahrhunderts das Wappen verdrängt. Die neue Ordnung von 1773 enthält
die Namen erst von 1795 angefangen, acht Blätter, welche die Namen von 1773-1794 enthalten haben
dürften, sind ausgeschnitten; von 1795-1855 sind die Namen grösstenteils beiden Ordnungen angefügt, von
1857-1860 nur mehr der alten Ordnung.
Die Siegel sind nicht immer genau, sie zeigen oft die Anfangsbuchstaben anderer Vornamen, gehören
also einem anderen Familienmitgliede. manche Meister benützen in Errnanglung eines eigenen Siegels das
des Vordermannes. Von der Mitte des XVllI. Jahrhunderts an liegen gedruckte Verzeichnisse vor, welche
die sämtlichen Namen der in jedem Jahre dem Mittel angehörenden Meister enthalten, später ausser den
Namen der Vorsteher (der Geschworenen) die Listen der Neuaufgenommenen aufweisen. Es liegen aber weder
alle Jahresverzeichnisse mehr vor, noch sind sie in völliger Übereinstimmung mit den geschriebenen Urverzeich-
nissen, vielfach stimmen die Vornamen nicht, die Zunamen sind oft verdruckt, irrtümliche Eintragungen und
vor allem abweichende Jahreszuweisungen häufig.