Mutter nicht zu und
so sehen wir den
jungen Künstler
schweren Herzens
sich dem Geschäfte
widmen, er zeichnet
Entwürfe für Woh-
nungsausstattungen
und Möbel und nur
selten findet er Zeit,
zu seiner Kunst zu-
rückzukehren.
Im Jahre 1832
reisst er sich mit
Gewalt los und geht
zu seinem Gönner
und Freunde, dem
Erzbischofe Ladis-
laus Pyrker nach
Erlau. Unterdessen
wurde die Schulden-
last der Familie
immer grösser und Stehpult, Mahagoni, puliertnmil Bronzen, aus dem Schreibzimmer
Kaiser Franz l.
nur durch die Gunst
des Kaisers erhielt die Witwe die Erlaubnis, eine Lotterie um Haus und
Garten zu veranstalten. Doch der Ertrag reichte nicht hin, um die drücken-
den Schulden zu zahlen, die Mutter wurde infolge der unausgesetzten Auf-
regungen vom Schlage gelähmt und Danhauser musste Wechsel unter-
schreiben, an deren Auslösung er sein ganzes Leben zu arbeiten hatte,
weshalb es ihm, trotz seiner künstlerischen Erfolge, auch versagt blieb, zu
Wohlstand zu kommen.
Eine eingehende Würdigung der kunstgewerblichen Arbeiten des alten
und jungen Danhauser wäre gewiss sehr lohnend und muss wohl einer
Spezialstudie vorbehalten bleiben. Einige Entwürfe des jungen Dan-
hauser für Möbel nnd Interieurs aus dem Besitze des Museums der Stadt
Wien sind in der „Wiener Zeitschrift" in den Jahren 1836 bis 183g,
publiziert. Eine Sammlung von Skizzen befindet sich noch im Besitze
der Danhauserschen Erben in Wien. Von diesen Skizzen sind für die Ge-
schichte des Möbels die Musterblätter der Danhauserschen Möbelfabrik
von grösstem Interesse, von denen einige Hundert noch erhalten sind.
Sie sind nicht alle von einer Hand, und nur zum Teile vom jungen Dan-
hauser selbst gezeichnet, dessen Entwürfe durch eine ungeheuer präzise
Zeichnung, besonders was Perspektive betrifft, durch die kleine Dimension
der Skizze des Möbels und durch eine leichte geschmackvolle Lavierung
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