MAK

Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 9)

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ein, legt dafür 1025 Gulden und 
50 Kreuzer Konventionsmünze aus 
und wenn auch die Preise der Möbel 
mässig sind, so werden ihm doch 
alle Arbeiten, die bei der Installierung 
notwendig sind, genau aufgerechnet 
und wir erkennen den Geschäftsbetrieb 
der Fabrik, wenn wir lesen: „Wand 
im Saal mit Gesims und aller Zugehör 
vom Tischler gemacht, vom Tape- 
zierer mit Leinwand und Papier über- 
spannt, 25 Gulden" oder „Bilder auf- 
machen nebst zwölf Spalierhacken 
36 Kreuzer"; es ist nicht nur eine 
Möbelfabrik, sondern eine Anstalt 
für künstlerische Installation von 
Wohnungen in unserem modernen 
Sinne. 
Im Besitze der Tochter Dan- 
hausers, der Baronin Münchhausen 
befindet sich ein kolorierter I-Iolz- 
schnitt mit der Darstellung des ein- 
stigen Palais Karolyi, eines langge- 
streckten Rokokobaues mit drei aus 
der Front vorspringenden Rysaliten Bronzelusler mitKrystallschale aus dem Schreib- 
in einem prächtigen Parke. Das Bild zimm" Kais" m" 1' 
trägt die Inschrift: „Danhausers 
k. k. privilegierte Möbelfabrik, Alte-Wieden, Meierhofgasse Nr. 302", 
und lässt es uns wohl begreiflich erscheinen, dass diese Fabrik in 
einem Palaste, der ausserdem mit den hervorragendsten Werken des 
Kunstgewerbes gefüllt war, eine ganz besondere Anziehungskraft auf die 
Wiener ausübte. Sämtliche Musterblätter und Vorlagen, nach denen in 
der Danhauserschen Fabrik gearbeitet wurde und die wir oben besprochen 
haben, zeigen uns Möbel und Hausgeräte im typischen Wiener Bieder- 
meierstile, nur die Skizzen des jungen Danhauser (vorzüglich aus den 
Jahren 1836-39) weisen plötzlich völlig andere Formen auf, es ist das erste- 
mal, dass das Rokoko, das ja in Deutschland, wenn auch zurückgedrängt, 
die ganze Zeit des Empirestiles hindurch geübt worden war, wieder Eingang 
Endet in das Kunstgewerbe und einen neuen Stil schafft, der in einer Ver- 
bindung der alten Biedermeierformen mit allerdings stark urngebildeten 
Rokokoelementen besteht, einen Stil, der für die Folgezeit der herrschende 
wird, in dem besonders Wien ganz Hervorragendes geleistet hat, wie die 
Inneneinrichtung des Palais Lichtenstein in der Bankgasse durch Leistler 
und vieles andere. 
 
  
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