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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 10)

James A. Morris, Eintrittshalle im Landhaus: Hinten Hause in Ayr, Schottland (Aus "Muthesius, Das 
englische Haus", Bd. I. Verlag von Ernst Wasmuth, G. m. b. H., Berlin) 
 
Der mächtige Bann, der stärker als irgendwo am Kontinent die Freiheit 
der Gestaltung des Hauses hemmte, konnte nur durch einen noch mächtigeren 
Gegner gehoben werden. Und dieser Gegner war die wiederauflebende 
Begeisterung für das Mittelalter, genährt durch die romantische Bewegung 
in der Literatur, die nirgends so mächtig auftrat, wie gerade in England. 
Und hier zeigt sich die merkwürdige Erscheinung, dass das, was aller- 
wärts im Grunde nur eine neue Gefahr war, die gelehrte Architektur, der 
Eklektizismus des XIX. Jahrhunderts, dass gerade dieser in England zu 
einer Gesundung und Kräftigung des Hausbaues zurückführte. Wenn man 
aber bedenkt, wie das ganze schöne Land mit trefflichen Leistungen der 
besten Wohnbaukunst versorgt war, wie die nicht formale, sondern innerlich 
lebenskräftige konstruktive Anschaungsweise und praktische Klarheit in 
der englischen Baukunst nie ganz verschwand, der das üppige Barock 
und Rokoko des Kontinents fehlte, so begreift man, dass die Rückkehr zur 
Tradition nicht allzu schwierig war. 
Die Blüte der englischen Hausbaukunst war nur eine Ausgestaltung 
des vom Ausgang des Mittelalters übernommenen Vermächtnisses ohne 
grosse formale Umwälzungen; der Klassizismus blieb ein fremdes Reis auf 
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