Eine Vitrine nehmen die
Porzellanwaren der Firma
Camille Naudot ein. Derzeit
die einzigen reichen Porzellan-
waren ausser denen von
Sevres. Sie sind von blau-
weisser durchsichtiger Fär-
bung. Die interessantesten
Stücke der Ausstellung zeigen
Emaileinlagen in das „a jour"
gearbeitete Porzellan. Die
Emaileinlagen sind durch-
sichtig und in schönen klaren
Farben gehalten. Das Por-
zellan geht vierzehnmal
durchs Feuer und kommt der
alten Sevresproduktion aus
dem vorigen Jahrhundert
' v gleich, aber die Zeichnung
Weltausstellung zgolSztguf-ntilllbsgikieoLlilrtggälumemopf, königl. ist durchaus modern und
originell.
Ein sehr geschmackvolles Stück in „Nouveau Art" repräsentiert Max
Blondats Handwaschbassin aus einem Stück Zinn gearbeitet: Erde undWellen.
Aubert hat sehr geschmackvolle polychrome Spitzen ausgestellt.
Unbedingt neu ist die Medaille, welche Frankreich herstellen liess, um
die Weltausstellung zu ehren, welche ja zum Andenken an den Verkauf des
Louisianergebietes von Frankreich an Amerika installiert wurde. Dubois ist
der Künstler, welcher Frankreich und Amerika H durch typische Gestalten -
verkörpert unter dem Friedensbaume darstellt.
Frankreich hat auch noch in seinem Regierungsgebäude - äusserlich
eine Nachbildung des Schlosses Grand Trianon - eine bedeutende Sammlung
moderner Kunstgegenstände vereinigt, welche die beiden Gesellschaften
„L'Union centrale desArts decoratifs" und „Artistes-Decorateurs"einsendeten.
Leider war es hier sehr schwierig, photographische Aufnahmen machen zu
lassen und mit grossem Bedauern durchschritt ich die beiden sehr stimmungs-
vollenRäume, denn nur zu gern hätte ichAbbildungen der ganzen Interieurs und
vieler einzelner Gegenstände gesandt. Der eine Raum der Artistes-Decorateurs
ist in Graublau ausgestattet, die Kurven des „Nouveau Art" und die Pfauen-
feder herrschen vor und bestimmen den Charakter. Pierre Selmersheim
ist der Architekt. Der von der „Union des Arts decoratifs" eingenommene
Raum ist unter der Direktion von George Berger entstanden und dessen
innere Dekoration ist von George I-Ientschel geleitet worden. Der ganze
Raum zeigt Holzverkleidung aus algerischem Platanenholz und als dekorative
Pflanze wurde der I-Iagedorn erwählt wegen der Mannigfaltigkeit und