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Volltext: Monatszeitschrift VII (1904 / Heft 11)

Vogelstudie von Harold Falkner 
Und wie geschickt ist dabei 
die Verteilung der Massen 
auf dem dunklen Hintergrund 
des braunen Packpapiers! 
Falkner will nicht zu- 
gestehen, dass er sich an 
irgendwelche Theorien hält. 
jedes Mittel dünkt ihm gut, 
so lange es zum Ziele führt. 
Er verachtet weder ausge- 
stopfte Modelle, noch Photo- 
graphien, doch hält er letztere 
für gefährlich, wenn ihrer 
Benützung nicht absolute 
Kenntnis der Formen und 
Gewohnheiten des lebenden 
Tieres vorangeht. 
Nur eine Behandlungs- 
weise verabscheut Harold 
Falkner, nämlich jenen Hu- 
mor, welcher dem Tiere 
menschliche Ideen, Bewe- 
gungen, ja selbst Gesichts- 
züge unterschiebt, wie in 
Sheppards wohlbekannter, im 
„Strand Magazine" veröffent- 
lichen Serie: „Zig zags at the 
Zoo." Darüber äussert sich 
Falkner in folgender Weise: „Ich bin der Ansicht, dass ein Vogel stets als 
Vogel gezeichnet werden soll, nicht etwa eine Henne als ein altes Weib oder 
ein Kranich als Mr. Gladstone. Aber leider ist es das Publikum, welches zahlt, 
und da das Publikum im allgemeinen verrohten Geschmack hat, liebt es 
nicht, Dinge auf eine Weise dargestellt zu sehen, welche ihm unverständlich 
ist, und zieht eine Darstellung ä la Sheppard vor." 
KLEINE NACHRICHTEN S0 
ERLINER DEKORATIVE CHRONIK. Das bedeutendste künstlerische 
Ereignis des Oktobers war die Eröffnung des Kaiser Friedrich-Museums auf der 
Museuminsel zwischen Spree- und Kupfergraben, in jenem so eigenartigen Bezirke Berlins, 
in dem sich das Hellenische der Schinkelschen Bauten mit der Atmosphäre des XVIII. Jahr- 
hunderts, aus dem Schlosse Monbijou herüberwehend, mischt und die Stadtbahn mit ihren 
über die Viadukte rollenden Zügen den Rhythmus der modernen Grosstadt dazu trägt. 
Hier liegt, Monbijous stillem Wassergarten gegenüber und dem pergamenischen 
Tempel benachbart, der Renaissancebau des neuen Museums. Die durch die Terrain-
	        
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