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Originaltüren findet man aus Holz mit
Metallbuckel und eine besonders schöne,
eine Mediceer-Tür mit feinlinigem, hellem
Intarsiawerk.
Das ist wahrhaft fruchtbar, so das Alte
neu lebendig zu machen und ihm in einer
ihm angemessenen Welt einen wirksamen
Lebenszusammenhang zu erwecken.
An all diesen Requisiten hat Bode
lange gesammelt. Unter den Möbeln hat er
jene frühen Florentiner Hausmöbel bevor-
zugt, über die er eine Monographie schrieb.
Sie sind noch vom Fassadenprunk der
Renaissance fern, haben tischlermässigen
Charakter, sehr diskreten Schmuck, eine
Intarsialeiste, einen geschnitzten Fries, und
wirken durch ihren proportionsreinen Bau.
Gerade diese Stücke in ihrer schlichten
Schönheit eignen sich gut dazu, hier die
grosse Kunst zu begleiten und ihre dienende
Umgebung zu sein; unserem heutigen Ge-
schmacke stehen sie dabei besonders nahe.
Noch manche Musterstücke künstle-
rischer Regie wären zu verzeichnen. Sehr
gelungen, grosszügig und feierlich in der
Stimmung berührt der Raum der Raphae-
lischen Teppiche, die vordem in der Rotunde
des alten Museums die Rundfiächen füllten.
Als Museumsstil war das nicht schlecht.
Aber hier fand man für sie einen besseren
Stil, man gab ihnen eine Auferstehung, die
ihrer ursprünglichen Bestimmungentsprach.
In einem langgestreckten Saal zieht sich ein
hohes Paneel mit Kirchengestühl (teilweise
alt) und eingegliederten Türen. Darüber
auf heller Bespannung hängen die edlen vogelswdie v0" Hamld Faun"
Gewebe in ihren weichen schmelzenden
gelben Tönen. Diese Darbietung entspricht der Disposition, die für diese Teppiche in der
Sixtina getroffen war.
Zur reichen Wirkung kommen durch zweckmässige Verwendung die vier schönen
Fenster von Hans Baldung Grien.
Farbentief, in glühendem roten, violetten und blauen Leuchten, das um die Gestalten
ihrer Darstellung spielt, sitzen sie in der Wand. Sie sind wirklich als Fenster des Raumes
verwertet, freilich ist die umrahmende Verglasung aus mattierten Scheiben etwas
nüchtern ausgefallen, wohl aus der praktischen Zwangserwägung, den Zimmern nicht zu
viel Licht zu entziehen.
Ein Interieurzierrat ist das Tiepolo-Kabinett. Fresken des Künstlers wurden,
ihrem wirklichen dekorativen Zweck gemäss, in einem zierlichen Rokokogemach auf
weissen Wänden angebracht, von Stuckmedaillen in graziösen Voluten umzogen.
Wie übrigens diese neue Museumskunst bereits anregend auf unsere reichen Sammler-
kreise wirkt, kann man an einem der letzten Privatbauten sehen, dem von Messel gebauten
Haus des Dr. Eduard Simon, in dem auch Tiepolo-Fresken die Wände schmücken und alte