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leserlich geschrieben ist. Vor dem Letzteren kniet die Figur eines geharnischten Ritters
und vor dem heiligen Maximinus die Figur eines Monches, dessen Haupthaar bis auf
einen Kranz geschoren erscheint. Der Codex aureus stammt aus der Abtei St. Maximin
bei Trier.
(Abgüsse von Einzelheiten karollngisnher Baukunst.) Auf Veranlassung des
Großherzogl. Museums in Darmstadt sind von den wichtigsten Baugliedern der aus der
Karolinger Zeit stammenden Lorcher Halle, von den Capitalen, Basen, Gesimsen etc.
Abgüsse in Gyps angefertigt worden, welche für Lehranstalten und Museen zum Her-
stellungspreise zu beziehen sind. Nahere Auskunft ertheilt die lnspection der archäolo-
gischen Abtheilung des genannten Museums.
(Steingut mit Aveuturluglßlur.) Wie der Sprach-Saal: in Nr. I3 berichtet,
hat Theodor Paetsch in Frankfurt a. d. Oder eine keramische Neuigkeit, Steingut
mit Aventuringla su r, erzeugt. Die metallischen Flitter derselben sollen wie bei dem
Aventuringlase aus feinen Krystallblattchen reducirten Kupfers bestehen; sie zeigen sich
von lebhaftem Goldglanze iu goldbrauner Glasur, in einer tieferen Tdnung des Braun
aber schillern und glitzern sie bei auffallendem Sonnenlichte in allen Farben des Regen-
bogens. Analoge Beispiele geben die Arbeiten der Japaner, welche erst in der jüngsten
Zeit inre Aventurinemaile auf Kupfer in glücklicher Verwendung vorführten.
Ein aus sechs Tafeln bestehendes Buoh wurde, wie in Nr.46 des -Cnrresp.-
Bl. z. D. Maler-Ja berichtet wird, zu Hopperstad in der Hardesvogtei Sogn in Norwegen
gefunden, u. zw. in einer verdeckten Nische der dortigen Holzkirche. Die Tafeln sind
aus Buchenholz gefertigt und mit Wachs überzogen; dünne erhabene Rander an den
Seiten verhindern, dass sich dieselben beim Zumachen des Buches berühren. Die mit
einem feinen Stifte gemachten Aufzeichnungen sind vollkommen erhalten. Am Rücken
sind die Tafeln zusammengeheftet; als Verzierung sind auswendig und am Schnitte
kleine Stückchen verschiedenfarbigen Holzes, zu geometrischen Mustern geordnet, auf-
geleimt gewesen. Das Buch befand sich in einem aus Holz und Leder verfertigten Etui.
Der Inhalt besteht aus Aufzeichnungen über Landbesitz und Doribegebenheiten, ferner
einer langen Reihe von Thiernamen in lateinischer Sprache mit altnorwegischer Ueber-
setzung. Der größere Theil des Inhaltes soll gegen das Ende des t3. Jahrhunderts
geschrieben sein, dagegen einige Seiten eine weit ältere Handschrift zeigen. Der Text
soll im norwegischen Diplomatorium abgedruckt werden, das Buch selbst aber seinen
Platz in der Alterthumssammlung der Universität zu Christiania finden.
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(Preiaaussohrelbungezr) Der n. o. Gewerbeverein hat für das Jahr l886ß7
folgende Preise ausgeschrieben: I. Silberne oder bronzene Medaillen für Verbesserungen
oder Neueinführung von lndustriezweigen; z. Bronze-Medaillen an durch langjährige
und treue Dienstzeit verdiente Arbeiter und Arbeiterinnen; 3. ein Stipendium aus der
Hild-Stiftung für Manufactur-Zeichenschüler; 4. Stipendien aus dem Stadt Wien-Funde
für gewerbebetlissene Sohne von unbernittelten Wiener Gemeindeangehörigen. - Die
naheren Bedingungen über diese Preisausschreibungen können in der Vereinskanzlei
(L, Eschenbachgasse n) zu jeder Zeit eingesehen werden.
(Caravan-Ausschreibung) An der k. k. Staats-Gewerbeschule in Graz kommt
die Stelle eines Werkstattenleiters für Bau- und Kunstschlosserei zur Besetzung. Mit
dieser Stelle ist der Gehalt jährlicher Eintausend zweihundert (1200) Gulden und
die Activitätszulage der lX. Rangsclasse im Betrage jährlicher Dreih undert (Zoo) Gulden
verbunden. Hiebei wird bemerkt, dass in einem besonders berücksichtigenswerthen Falle
die in der industriellen Praxis zugebrachte Zeit eventuell als lehramtliche Dienstzeit bis
zu fünf (5) Jahren angerechnet werden kann.
Diese Stelle wird mit Beginn des Schuljahres l88b[87 und zwar vorn l. October
I. J. an einem Maschinen-Ingenieur verliehen werden, welcher sich über eine entspre-
chende Praxis in Werkstätten für Bau- und Kunstschlosserei und über den Besitz der
zum Betriebe solcher Werkstätten erforderlichen commerciellen Kenntnisse. insbesondere
Buchführung, auszuweisen vermag und die Befähigung besitzt, den Unterricht im tech-
nologischen Zeichnen zu ertheilen. -- Bewerber um diese Stelle haben ihre ordnungs-
maßig gestempelten. an das hohe k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht gerichteten
und gehörig belegten Competenzgesuche bis spätestens 20. September l. J. bei der
llirection der k. k. Staats-Gewerbeschule in Graz einzureichen.
Für die Redldion verantwortlich: J. Fnlrlenicr und F. Killer,
Selbstverlag du k. k. Oeulerr, Museum: für Kunst und Industrie.
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