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Stich von L. Cars und C. Dunat-jardinier nach Grenze
geführten und
schon derzeit
ziemlich ausge-
breiteten Wan-
derunterrichtei"
eine sehr erheb-
liche Erweite-
rung erfahren
hat, finden nun
die leitenden und
lehrenden Or-
gane der Schulen
vielfachGelegen-
heit, auch in
kunstgewerb-
lichen Fragen
teils, als Ratge-
ber, teils als
schaffende und
umformende
Elemente einzu-
greifen, sowie
sehr oft einen
bestimmenden
Einfluß auf die
einschlägige
Produktion zu
nehmen, welche
sich manchmal
auf ganz ansehn-
liche Industrie-
zweige erstreckt. Je besser nun die künstlerische Qualifikation dieser
Organe entwickelt ist, desto günstigere Erfolge sind von ihnen als Träger der
kunstgewerblichen Bildung zu erwarten; besonders für die Provinz erscheint
es von hohem Werte, daß die genannten Funktionäre, welche sehr oft der
Anregungen von außen entbehren, über alle Strömungen des Tages auf
ihrem Fachgebiete rasch und eingehend in Kenntnis gesetzt werden
und hiezu erweisen sich die Fachkurse als das einfachste und geeig-
netste Mittel.
"' Die betrelfenden Lehrpersonen besuchen nach einem vom Ministerium für Kultus und Unterricht fest-
gestellten Programme in der näheren oder entfernteren Umgebung des Schulortes eine größere Anzahl von
Gewerhebetrieben und trachten durch Ratschläge, Vorträge und Demonstrationen, Abgabe von Zeichnungen
fachgewerblicher Objekte u. a. m. reformierend und aufklärend zu wirken. Die Tätigkeit der Wanderlehrer erstreckt
sich auf zahlreiche technische und kunstgewerbliche Fachgebiete. Im Jahre 1904 waren 67 Wandzrlehrer ent-
sendet, der Aufwand der Unterrichtsverwaltung hiefür betrug 40.000 Kronen.