ganz anderer
Richtung ent-
wickelte als das
seines Vaters,
unterliegt doch
der Nutzen der
frühen Ausbil-
dung seiner Gei-
steskraft keinem
Zweifel.
Der Aus-
druck „Selbstge-
lehrt" bedeutet
im Grunde ge-
nommen die freie
Ausübung des
Verstandes und
das sorgfältige
g Studium der von
J der Natur erteil-
Joseph Crawhall, Stier im Stall: ten LehfefL
Wenn der Schü-
ler den Vorteil hat, sein Wissen direkt an der Quelle zu schöpfen,
kann er sich wohl von der herkömmlichen Schablone losmachen.
Unter den von der Mühle der akademischen Erziehung vorgeschrie-
benen Regeln steht obenan die Unterdrückung des Selbst: die natür-
liche Beobachtungsgabe des Schülers wird nicht anerkannt. Andrer-
seits erreicht das Talent, welchem freier Spielraum gelassen wird, eine ihm
allein eigene Kraft und Schönheit. Man mag ihm wohl manchmal
Überschwänglichkeit vorwerfen, dann kommt aber die Hand der Erfahrung,
um zu stutzen uud umzugestalten, zu kräftigen und zu bekräftigen. Wie die
meisten schottischen Maler ging Crawhall zur richtigen Zeit nach Paris,
doch ist von dem Einflusse seines Aufenthaltes daselbst in seinem Werke
keine Spur zu finden. Seit jener Zeit ist er viel in der Welt herumgereist
und die Wärme und der Glanz des Südens hat manches seiner Gemälde
angeregt. Er hat „neue Gefilde" an der Nordküste Afrikas gesucht und hat
mit lebendigem Pinsel Szenen und Typen abgebildet, die er auf seinen
Pilgerfahrten angetroffen.
Von jeher hat der Osten einen mächtigen Reiz ausgeübt und die
empfängliche Natur des Künstlers befähigt ihn, die wilde Schönheit der
halbzivilisierten Rassen, welche die Wüste bevölkern, vollauf zu würdigen.
Die Maler von Sujets aus dem Oriente, welcher Nationalität sie auch immer
seien, haben sich stets schnell den malerischen Gebräuchen des östlichen
Lebens angepaßt und sind sie dann nicht mehr in der Lage, nach dem Osten