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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 1)

ten Teile der retro- 
spektiveri Ausstellung, 
neuen Glanz ge- 
wonnen. Nun war es 
willkommen, hier aus 
Privatbesitz weitere 
Bausteine zu unserer 
eigenen Kenntnis von 
ihm zusammenzutra- 
gen. Eine Reihe unver- 
geßlicher Perlen waren 
zwar jedermann er- 
innerlich, aber man 
sah sie mit Wonne 
wieder. Die beiden 
herrlichen Wiener- 
waldbilder, derModer- 
nen Galerie (Widmung 
des Fürsten Johann 
Liechtenstein) und der 
Frau v. Mauthner- 
Markhof, dieköstlichen 
kleinen Porträts von 
Altwiener Damen und 
andere mehr. Einiges 
aber kannte die All- 
gemeinheit nicht. So 
das große Bild: „Badende Frauen" (1848), mit sechs tadellosen Akten, in einer glatten 
F lachplastik durchgeführt, an die allegorischen Nacktheiten von Tafelaufsätzen der kaiser- 
lichen Porzellanmanufaktur erinnernd, 
dabei aber voll persönlicher Tüchtigkeit 
des Meisters. Mehrere Genrebilder („Der 
Brief", „Kind mit Rosen" x855, „Kind 
im Hemdchen mit Heiligenbild"), dann 
einige Weintraubenbilder sind von 
rührender Liebe zur Natur und zur Kunst. 
Wie viel Gemüt in all der Darstellung 
von bürgerlich gediegenem Beiwerk, 
in Kleidung, Gerät, Blumenschmuck. 
Welche wirtschaftliche Akkuratesse im 
einzelnen, ohne daß man dabei an kalt 
pinselnde Virtuosität denken könnte. Die 
Dinge sahen damals so genau aus 
(möchte man sagen) und kamen von 
selbst so sauber aus dem Pinsel. Es ist 
der Charakter einer wohlgeordneten Zeit 
und einer abgestaubten, bis aufs i-Tüpfel- 
chen in Evidenz gehaltenen Zeit. Er 
ist in alldem ein so ganzer, starker 
 
Dekorative Umwertung, Studie für eine Stickerei von Sophie Neuhold 
(Kunsistickereisehule Wien) 
 
_ _ Klausurarbeit, „Dekorative Raumfüllung", von K. Finger 
Maler, eine S0 WUFZCIEChtC mRICFISChE (Sehülerarbeit a. d. AusstelLkunstgewerbl. Lehranstalten)
	        
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