Aus der ersten Hälfte
des XVIII. Jahrhunderts
sind uns eine große An-
zahl von Miniaturen er-
halten. Besonders wert-
voll ist die Sammlung der
Miniaturbildnisse aus dem
Besitze Seiner Majestät
des Kaisers, die uns die
Poxträte fast aller histo-
risch bedeutenden Per-
sönlichkeiten dieser Peri-
odevorführt. Von großem
Interesse sind: ein Bild
mit Kaiser Leopold I., der
Kaiserin Eleonore, Kaiser
Karl VI. und Kaiserin Eli-
sabeth, alle in schwarzen
Gewändern (Nr. 407),
ferner Kaiser Karl VI.
auf dem T odtenbette,
in schwarzem Gewande
(Nr. 408) und zahlreiche
Bilder der Kaiserin Maria
Theresia in Witwen-
tracht; verhältnismäßig __ _ _
Wenige dnisse der Selbstponra; iigszgznlgaffinger x82o
Herrscherin sind aus der
früheren Zeit. Im Besitze des Grafen Lanckoronski Findet sich ein reizendes
Porträt der Kaiserin in jüngeren Jahren in prachtvollem Kostüm (Nr. x88o).
Unter den kaiserlichen Miniaturen finden wir dann das Bildnis des Prinzen
Karl von Lothringen, in braunem Mönchsgewande vor Büchern sitzend,
wie es damals überhaupt in den vornehmen Kreisen sehr beliebt war,
sich im Büßergewande darstellen zu lassen. Charakteristisch für die Zeit
ist auch eine Miniatur mit einer allegorischen Darstellung: Die Kaiserin
Maria Theresia als Juno mit blauem Mantel, Schild und Speer, neben
ihr Kaiser Franz I. als Apollo mit rotem Hermelinmantel. Von Bildern
der Rokokozeit aus Privatbesitz erwähne ich ein Familienbild: Die Gräfin
Maria Sabina Secardi mit ihren Kindern in einem Parke, aus dem Besitze
der Gräfin Welsersheimb-Roden, und das Brustbild eines älteren Mannes
mit Allongeperücke, das mit Quinkhard fec. 173g signiert ist, in Öl auf Kupfer.
Hier muß noch eines Malers Erwähnung getan werden, der das Bild
eines Herrn in Rokokokostüm auf Kupferemail gemalt und mit „Wenceslaus
Chudy pinx. Ao. 759. 28 Maj" signiert hat. Es ist derselbe Künstler, von dem