Bemalte Untertasse einer Terrine, Volkstedter Porzellan (Kunstgewerbernuseum Frankfurt a. M.)
von Einzelnen oder Aktiengesellschaften geleitet, entsprechen also mehr
den modernen Betrieben. Manche dieser alten Fabriken existieren und blühen
ja heute noch. Wenngleich diese kleinen Fabriken in den ersten Zeiten ihres
Bestehens künstlerisch Wertvolles geschaffen haben, so mußten doch die
meisten gegen Ende des jahrhunderts, ohne Unterstützung vom Hofe, auf
sich selbst angewiesen, unter dem Drucke der großen Konkurrenz sich auf
einen rein fabriksmäßigen Massenbetrieb beschränken. Die reiche Fülle des
vornehmen Tafelschmuckes, die Figuren, die reichen Tafelgeschirre, Aufsätze
Bemalte Terrine, Volkstedter Porzellan (Kunstgewerbe-
museum Frankfurt a. M.)
und so weiter traten meist
schon von Anfang an in den
Hintergrund, die Gebrauchs-
ware dominierte, das einfache
Gebrauchsspeiseservice, das
Kaffee-, Tee- und Schokolade-
geschirr.
Das bürgerlich sentimen-
tale Element des deutschen
Louis XVI-Stils, dessen Haupt-
vertreter der deutsche Greuze
war, Joh. Peter Melchior, der
Frankenthaler und Höchster
Modelleur, hat sich in Thürin-
gens Porzellankunst bald ein-