falls Emailmaler wie Philipp Ernst Schindler,
der langjährige Malerdirektor der Wiener
Porzellanfabrik, von dem es bezeichnete
emaillierte Dosen und Tabatieren gibt. Nach
den Akten der Wiener Manufaktur erhielt
im Jahre 1770 der Porzellan- und Schmelz-
arbeiter Etner für ein Porträt des verstor-
benen Kaisers Franz funf Spezies Dukaten."
Ein tüchtiger Emailleur war ferner Chri-
stoph Jünger , ,hofbefreyter Emaillefabricant",
der 1772 im gräflich Bathianischen Garten
einen Porzellanbrennofen errichtete und mit
Kupferefnai] Sous fondam von Beatmen Hilfe des Weißdrehers Klaudius Mayer aus
Wim, IBOF- {n eine Almieneicolddüs? der Fabrik mehrere Sorten Porzellan ver-
eingelassen Lmhnowsk" fertigte. Sie wurden nachts bei ihrer Tätigkeit
verhaftet und längere Zeit in Haft gehalten.
Jünger bat im Oktober umEntlassung aus der Haft, da zum Allerheiligenmarkt
die griechischen und jüdischen I-Iandelsleute kommen, von denen er Bestel-
lungen erhalte. Es gibt einige signierte Emaile von Christoph Jünger, so in
England, dann bei Baron Othon Bourgoing, ferner bei Dr. Figdor ein Messer,
das allerdings nicht bezeichnet ist, aber seiner Art sehr nahesteht. In der
SammlungMichel und Robellaz inLyon befindet sich ein signiertesTäte-a-Tete
von Christoph Jünger. Antiquitätenhändler Adolf Pick in Wien besitzt zwei
emaillierte Cache-pots, ganz in Sevres-Art bemalt. Der Fond ist königsblau
mit goldenem Oil de Perdrix-Muster; zwei ausgesparte ovale Medaillons
enthalten bunte Blumenbuketts. Auf dem weißen
Contreemail des Bodens sind sie signiert: „j. Jünger
1778", offenbar ein Verwandter des Christoph
Jünger. In englischem Besitze (Countess ofHopetown)
befindet sich nach Chaffer eine emaillierte Platte, die
fein mit einem dudelsackspielenden Knaben und
einem blumengeschmückten tanzenden Mädchen
bemalt ist; es ist signiert „F0"- Leopold Lieb invß
et pinx"„ Dieser Leopold Lieb trat 1800 als Maler
in die Wiener Porzellanfabrik ein.
tAuch der bedeutende Meißener Porzellanmaler C. F. Herold, von
dem das Belhval Green Museum ein bezeichnetes Stück von 1750 und die Brustbild der Fürstin Karoline
Dresdener Porzellansammlung eine wundervolle signierte unmontierre Dose Liechtenstein, gebornen Gräfin
besitzt, war Emailmaler. In der ehemaligen Sammlung des Freiherrn Karl Manderscheid, auf Elfenbein,
Rolas du Rosey (Katalog 1863 Nr. 4x44) befand sich ein bezeichnetes Ernail wohl von Grassiüklfredstraßer
von ihm, eine Watleau-Szene von fünf Personen in Landschaft. Wien)