Franziska Hofmanninger, Der neue Hanswurst Franziska Hofmanninger, Lisi
i Dresden, vor einem hohen Fenster zwischen kahlen Wänden erinnert in dem skurrilen
chnitt des Gesichtes an E. Th. A. Hoffmann.
Waldmüllers Landschaftspoesie gehört hieher, die in dieser Ausstellung durch eine
ille Mühle und durch das Bild „Veteranen im Wiener Prater" (2841) vertreten ist. Auf
iesem entzückt die Anmut des Baumschlags besonders.
Karl Blechen, der lang Vergessene, gibt italienische Eindrücke nicht mit heroischer
ebärde, sondern als ein koloristischer Lyriker. Sein Assisi ist voll dekorativer Farben-
armonie, gelbgraugrün in schimmernden Übergangstönen gemischt.
Louis Eysens Landschaften entzücken durch die zarten Schleiertöne und die nuan-
erten Übergänge. Mit Recht kann man bei ihm an Daubigny denken.
Ein Corot-Temperament war Eugen ]ettel. Duftig, wolkig schwimmend ist seine hol-
ndische Landschaft, sein ungarisches Motiv, die Raben um eine Mühle und die Kühe
rn Wasser, in dern abgestimmten Grau und Graubraun der holländischen Flachlandschaft.
Die größte Überraschung aber bereitet das Werk des Weimarers Buchholz (x849
aboren), der x88g in Not und Verzweiflung sich das Leben nahm. Er stellt sich uns hier als
n sehr feiner empfängnisreicher Stimmungsmaler dar, und sein Sehen und sein Malen
'ar sein alleiniges Eigentum, denn er ist nie über Weimar hinausgekommen. Bei ihm,
essen Bilder Corot und Daubigny gefihlsverwandt sind, kann man Temperamentsberüh-
ing ohne äußere Abhängigkeit erkennen. Hell schimmert sein Frühling; weiß verschleiert
ämmem die Farben des Winterabends mit starrenden Ästen. Die goldene Aue mit der
chafherde am Abhange ist voll schottischem Nebelglanz. Und der Park vom Belvedere
virkt mit seinen breittupi-igen, braungelben Herbsttönen ganz irnpressionistisch.