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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 9)

Alexander Fisher mit tadelloser Präzision 
zu Ende geführt hat, und die große Mehr- 
zahl der Kunsthandwerker, die sich mit Ar- 
beiten in Schmelzfarben befassen, scheint, 
wenn man nach den so häufig in Londoner 
Galerien ausgestellten Schmuckstücken ur- 
teilen kann, vollständig im Dunkeln zu ar- 
beiten. Entweder sind die Umrisse durch 
Ineinanderlaufen der Farben verwischt, 
oder aber - und dies ist am häufigsten der 
Fall - die Farben, besonders die grünen 
und blauen Töne, sind herb und giftig, 
ohne die dem richtig behandelten Email 
innewohnende Glut. Man bemerkt die 
beste Absicht, aber es fehlt jede Sicherheit; 
es fehlt die Beherrschung des Materials. 
Solches Mißglücken kommt bei Ale- 
xander Fisher nicht vor. Das will sagen, 
daß kein Stück sein Atelier verläßt, an 
dem man die Laune des Zufalls bemerken 
kann. Es läßt sich nicht denken, daß bei 
der ungemein schwierigen Manipulation 
des Emaillierens nicht häufig auch bei dem 
erfahrensten und gewandtesten Meister 
manches Stück fehlschlägt. Aber derartiges 
wird sofort beseitigt und nicht dem öffent- 
lichen Urteil vorgelegt. Was man von 
AJ-"isher, Schmuckkästchen ausgeuiebenem Alexander Fisher in Ausstellungen sieht, 
Messing "ndßmai." im Beim." d" Sünmmas ist technisch wie künstlerisch vollkommen. 
611mm Cammml Der Purist mag sich mit Händen und Füßen 
gegen die Zulässigkeit fast monumentaler Werke in Email sträuben und 
sich bemühen, die Anwendung der Technik in enge Grenzen zu zwingen. 
In Alexander Fishers Händen werden diese Grenzen elastisch. Aus seinem 
Schmelzofen kommen Stücke, welche alle Theorien über den Haufen werfen 
und triumphierend die ungeahnt großen Möglichkeiten des Emails verkünden 
- Gemälde in großem Maßstabe, mit so sicherer Farbenführung, daß man 
fast glauben möchte, die Farben seien im gebrannten Zustand aufgetragen 
und hätten nicht ihren Glanz und definitiven Charakter erst durch die 
Hitze des Schmelzofens erhalten. 
Selbstverständlich beschränkt sich Alexander Fisher, den Anforderungen 
des Materials entsprechend, auf rein dekorative Arbeiten und bemüht sich 
nicht, realistische Wirkungen zu erzielen, für welche andere künstlerische 
Ausdrucksmittel besser geeignet sind. Das Email ist entweder juwelenartig 
in die überwiegenden Metalliiächen gesetzt oder aber nach Art der klassisch
	        
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