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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 10)

 
Rudolf Ribarz, Rochuskirche in Thiers (Südfrankreich), m84 
wurde. Der berühmte Maler wurde auf Ribarz aufmerksam, verlangte vom 
Kunsthändler seine Adresse, suchte ihn auf und erwarb einige seiner Arbeiten. 
Von da datierte ein persönlicher Verkehr, der Ribarz auch mit den 
anderen Größen seiner Zeit in Berührung brachte. Er lernte Corot näher 
kennen. Er schloß sich an Boulard an, zu dem ihn besondere Freundschaft 
hinzog. Daubigny nahm sich seiner auch weiterhin an. 
Mit Dupre und Boulard war Ribarz häufig in Cayeux zu Studien- 
zwecken, er strebte unbekümmert um die Erwerbstätigkeit immer nach 
unmittelbarem Kontakt mit der Natur und dem Verkehr mit anregenden 
Künstlern. Während Dupre die energische, großangelegte Art der Barbizon- 
Leute repräsentierte, von Ruhm und Erfolg begleitet war, gehörte Boulard zu 
den zurückgezogenen, bescheidenen, immerfort suchenden Künstlern, die Aus- 
stellungen mieden, dem Getriebe auswichen und in verfeinerten Tongenüssen 
schwelgten. Er suchte dem tiefen, kräftigen und zugleich weichen Tonzauber 
Rembrandtischer Malerei nahe zu kommen und scheint mit seinem großen 
Ernst viel Einfiuß auf Ribarz gewonnen zu haben. 
Wie sehr der ältere, ausgereifte Künstler den aufstrebenden jungen 
schätzte, beweist eine Stelle aus einem Briefe: „Sie sind zu bescheiden, lieber 
Freund", schrieb Boulard. „Ihre Malerei ist ebensoviel wert wie die meinige, 
das habe ich Ihnen schon gesagt und ich wiederhole es noch einmal. Wir 
haben auf verschiedenen Gebieten unsere Schwächen und unsere Qualitäten, 
aber gleich groß ist bei uns beiden die Liebe zur Kunst."
	        
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