Rudolf Ribarz, Kanal in Overshie (Holland),
Anhänglichkeit und Treue mit ihm ausharrte bis an sein Ende, ihm immer
wertvoller werdend.
Damals war es nur ein magerer Bissen, den sie zu teilen hatten, aber
es ging anderen auch nicht besser. Der Maler Gagliardini mit seiner jungen
Genossin war zu jener Zeit in nahem persönlichen Verkehr, in gleichen Ver-
hältnissen mit Ribarz. Da mußte denn jene von beiden Menagen, die
gerade gut versorgt war, für die Gemeinschaft den Wirt machen. Anspruchs-
voll war man nicht, aber voll Galgenhumor und guter Einfälle, welche die
Tafel würzten. Genußfähig und genußfroh war ja Ribarz trotz all der trüben
Stimmungen, die ihn oft beherrschten. Die Briefe in seine Heimat an die so
sehr geliebte Schwester blieben unberührt von den schwersten Sorgen. Er
suchte die zahlreichen wohlhabenden Freunde auf, welche ihm seine Wiener
Beziehungen, seine Kunst, seine Lebensfreude verschafften. Er liebte Musik,
hatte schon als Knabe eifrig Gesang gepflegt, und freute sich, künstlerischen
Gesang zu hören.
Auch in literarische und Theaterkreise brachte ihn seine Kunst. Dumas
(fils) suchte ihn auf und erwarb und bestellte bei ihm Arbeiten. Faure (de
l'Opera), der gleichfalls den Mäcen zu spielen liebte, war unter seinen Gön-
nern und Freunden.