fiimmerndenSinfonie
„der bleichen Helle"
in milchig blaßbläu-
lichen Tönen wird.
Aber auch die hauch-
zarten Filigranreize
schwebenden Birken-
haargezweige, das
lichtdurchspielt über
den Wasserspiegel
weht, bildet er mit
Delikatesse nach.
Ein drittes Lieb-
lingsmotiv sind die
natürlichen Oma-
mente der Wasser-
spieglungen, der krei-
senden Ringe, der
Spiralen und des an
japanisches Craquele
erinnernden zackigen
Gitterwerkes. Gerade
auf den schwedischen
Gewässern sah ich
selbst die merkwür-
digsten dekorativen
Variationen. An
windstillen Tagen
blieben die Muster,
die von der Strömung
des Dampferkielwas-
sers in die Fläche
gezeichnet wurden,
unbeweglich liegen.
Wie große Dotter
erschienen sie, oft
auch wie die Pfauen- und Palmettenfigurationen persischer Teppiche, in grünblauen Tönen
spielend. Fjästadt hat diese Phänomene, ihre Formen und ihre farbigen Effekte unter dem
Reflex des Lichtes fein beobachtet. Auch den Einfiuß des Wassergrundes bei Untiefen, der
noch differenziertere Wirkung hervorbringt, studierte er. Er gewinnt daraus sehr aparte
ornamentale Studien, Netzgespinste in blau-lila, flüssige Spitzengewebe in delikat
abgesetzten grauen und gelben Tönen.
Fjästadt übt bewußt diese dekorativen Tendenzen und nützt sie auch angewandt aus.
Er hat außer seinen Bildern hier zwei Wandteppiche in Gobelintechnik; der eine bringt
stilisierte Baummotive, die freilich durch einen konventionellen Vollmond etwas trivialisiert
werden, der andere geschmacksreiner in weichen, blaugrauen Farben nimmt jene Muster
verkreuzter, rhythmisch sich umwindender Wasserströmungslinien auf.
Esther Almquist geht auch auf solchen dekorativ-ornamentalen Wegen. Sie malt
stilisierte Bäume mit hängendem Gezweig in stumpfen Gobelintönen.
Weniger in Betracht kommen die anderen Schweden, der Tiermaler Ernst Küsel,
ein Schüler Liljefors, dem man nichts von seinem großen Lehrer anmerkt, und ein
mäßiger Karrikaturist Knut Stangenberg. Man sieht von ihm allerlei Croquis und Gesell-
Wiener Möbelausstellung, Schlafzimmer aus Blumenesche mit Ebenholzstreifen,
ausgeführt von Carl Prömmel, Entwurf von Otto Prutscher