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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 10)

fiimmerndenSinfonie 
„der bleichen Helle" 
in milchig blaßbläu- 
lichen Tönen wird. 
Aber auch die hauch- 
zarten Filigranreize 
schwebenden Birken- 
haargezweige, das 
lichtdurchspielt über 
den Wasserspiegel 
weht, bildet er mit 
Delikatesse nach. 
Ein drittes Lieb- 
lingsmotiv sind die 
natürlichen Oma- 
mente der Wasser- 
spieglungen, der krei- 
senden Ringe, der 
Spiralen und des an 
japanisches Craquele 
erinnernden zackigen 
Gitterwerkes. Gerade 
auf den schwedischen 
Gewässern sah ich 
selbst die merkwür- 
digsten dekorativen 
Variationen. An 
windstillen Tagen 
blieben die Muster, 
die von der Strömung 
des Dampferkielwas- 
sers in die Fläche 
gezeichnet wurden, 
unbeweglich liegen. 
Wie große Dotter 
erschienen sie, oft 
auch wie die Pfauen- und Palmettenfigurationen persischer Teppiche, in grünblauen Tönen 
spielend. Fjästadt hat diese Phänomene, ihre Formen und ihre farbigen Effekte unter dem 
Reflex des Lichtes fein beobachtet. Auch den Einfiuß des Wassergrundes bei Untiefen, der 
noch differenziertere Wirkung hervorbringt, studierte er. Er gewinnt daraus sehr aparte 
ornamentale Studien, Netzgespinste in blau-lila, flüssige Spitzengewebe in delikat 
abgesetzten grauen und gelben Tönen. 
Fjästadt übt bewußt diese dekorativen Tendenzen und nützt sie auch angewandt aus. 
Er hat außer seinen Bildern hier zwei Wandteppiche in Gobelintechnik; der eine bringt 
stilisierte Baummotive, die freilich durch einen konventionellen Vollmond etwas trivialisiert 
werden, der andere geschmacksreiner in weichen, blaugrauen Farben nimmt jene Muster 
verkreuzter, rhythmisch sich umwindender Wasserströmungslinien auf. 
Esther Almquist geht auch auf solchen dekorativ-ornamentalen Wegen. Sie malt 
stilisierte Bäume mit hängendem Gezweig in stumpfen Gobelintönen. 
Weniger in Betracht kommen die anderen Schweden, der Tiermaler Ernst Küsel, 
ein Schüler Liljefors, dem man nichts von seinem großen Lehrer anmerkt, und ein 
mäßiger Karrikaturist Knut Stangenberg. Man sieht von ihm allerlei Croquis und Gesell- 
Wiener Möbelausstellung, Schlafzimmer aus Blumenesche mit Ebenholzstreifen, 
ausgeführt von Carl Prömmel, Entwurf von Otto Prutscher
	        
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