Wiener Möbelausstellung, Toileltezirnrner, weiß lackiert, mit vergnldelem Beschlag, ausgeführt von
Franz Watzinger ä Engelben Malek, Entwurf von Otto Prutscher
und Schabkunstblätter, auch delikate Stücke der kalten Nadel sieht man von ihm. Starke
Phantasie, eigen tiefe Vorstellung spricht sich in hohem technischen Können aus. Die
Randleisten und Begleitstimmungen zu Baudelaire, die visionären Porträte, die Traum-
gesichte geben nachhaltigen, tiefen Eindruck. Felix Poppenberg
IEN. xvn. MÖBELAUSSTELLUNG. Der Klub der Industriellen hat
heuer seine XVII. Möbelausstellung veranstaltet und führt uns eine Reihe von
Interieurs vor, aus denen wir ersehen können, wie sich in Wien der Sinn und das Ver-
ständnis für Inneneinrichtung wesentlich gehoben hat. Ein großer Vorzug dieser Exposition
ist es, daß nicht Prunkräume installiert, sondern hauptsächlich praktische Wohnräume
geschaffen worden sind, die durch ihre Anordnung und die gediegene Verwendung
des Materials sich auszeichnen. Die größte Zahl dieser Innenräume ist von dem Archi-
tekten Otto Prutscher, einem Schüler der Wiener Kunstgewerbeschule, entworfen worden
und wir können der Kommission die Anerkennung nicht versagen, daß sie einem Künstler
die Möglichkeit geboten hat, sein hervorragendes Können auf den verschiedensten Ge-
bieten der Inneneinrichtung zu zeigen.
Die Installation der Ausstellung ist von Prutscher, der Mittelraum, in dem sich die
Büste Seiner Majestät befindet, ist in Weiß gehalten, mit wenig ornamentalem Dekor in
zarten Farben geschmückt und durch grüne Girlanden, die von der Decke herabhängen,
als Festraum charakterisiert. Am Ende dieses Raumes, mit ihm in I-Iolz und Farbe über-
einstimmend, ist ein Teepavillon installiert, der in Halbkreisform im Parterre eines
Hauses angebracht, in den Garten vorgebaut ist, so daß man aus ihm durch eine Tür
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