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Volltext: Monatszeitschrift VIII (1905 / Heft 10)

Rudolf Ribarz, In den Dünen von Cayeux, 1892 
 
mit Paris unterhielten; aber sein Vater war dem französischen Wesen 
abhold und fürchtete die freien Sitten für seinen Sohn. Er schuf diesem 
zuerst die Möglichkeit, in Wien selbständig zu arbeiten, mietete ihm ein 
Atelier, wo der junge Maler vorwiegend Tierstudien kultivierte. Er wollte 
Tiermaler werden; Ochsengespanne und Kühe im Freien, Hühner und Enten, 
wie er sie sah, verwertete er zu kleinen Bildern, die manchen Liebhaber 
fanden. Im ganzen winkte ihm aber noch wenig Erfolg, war er ja doch nicht 
seines Weges sicher, das Selbstvertrauen mußte mühsam errungen werden. 
Im jahre 1875 erhielt er die Möglichkeit, zu seiner Ausbildung nach 
Brüssel zu reisen, wo ihm eine wertvolle Einführung zu Hilfe kam. Durch 
van Haanens Empfehlung öffnete sich ihm das Haus van der Stappens, 
dessen markante künstlerische Persönlichkeit einen Kreis von aufstrebenden 
Talenten anzuziehen wußte. Und seit jener Zeit verband eine warme 
persönliche Freundschaft die beiden Künstler, welche ihr Lebensweg noch 
öfter zusammenführte. Mit neidloser Freude konnte Ribarz Zeuge des 
wachsenden Ruhmes jenes belgischen Bildhauers bleiben. Ihr erster Kontakt 
wurde jäh unterbrochen. Als Ribarz ein halbes Jahr in Brüssel verbracht 
hatte, mußte er wieder nach Wien zu seinem sterbenden Vater eilen. 
Dieser war ihm bis dahin Freund und Stütze gewesen. Nach seines 
Vaters Tode zog Ribarz mit Malzeug und angefangenen Bildern - fast seiner 
einzigen Habe - nach Paris, wo er für lange Zeit eine neue Heimat finden 
sollte. Er war zu stolz, von seiner Familie in Hinkunft eine Unterstützung
	        
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