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zusammenzufassen
und danach die Re-
geln der Entwick-
lung klarzustellen.
Als Regel gilt ge-
rneiniglich das, was
am häufigsten be-
obachtet wird, als
Ausnahme die sel-
teneren Erschei-
nungen. Diese Me-
thode erleichtert
die Forschung und
gibt die Basis für
weiterenFortschritt,
welcher in der Er-
weiterung unserer
Anschauung durch
neue Funde be-
steht; aber auf ab- "
solute Gültigkeit
kann sie keinenAn-
Spruch machen, da
sie nur auf dem je-
weiligen Stande
unserer Kenntnis,
speziell auf der des
Autors begründet 1 .-
ist. Esistdaherrat- -- r A
sam, anstatt „nie- _
mals" oder „immer"
in solchen Fällen 1
sich mit dem be-
scheideneren „sel-
ten" oder „in der
Regel" zu begnü-
gen. Auch Dragen-
dorff hätte besser daran getan, die Tatsache, daß ihm persönlich Sigillata-
schalen mit Innenreliefs unbekannt geblieben waren, nicht in die Worte
zu kleiden, daß es solche nicht gebe. Schon Quilling hat im V. Bande des
Korrespondenzblattes der westdeutschen Zeitschrift Nr. 98 eine Schale des
historischen Museums in Frankfurt veröffentlicht, welche auf der inneren,
konkaven Seite Reliefverzierungen hat. Aus welchem Grunde sollten auch
die römischen Töpfer solchen Schmuck vermieden haben, da ihnen doch in
Kammerzellsches Haus in Straßburg
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