MAK

Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 1)

verdientermaßen die gol- 
dene Mittelstraße zur Gel- 
tung, lokale Ausstellungen 
welche das Kunstschaffen 
der Heimat in geschlosse- 
nen Gruppen vorführen. 
Neben München, Düssel- 
dorf, Dresden sind neuerer 
Zeit Karlsruhe, Darmstadt 
und Frankfurt mit solchen 
hervorgetreten. Nicht als 
ob sie etwas ganz Neues 
wären, aber man nimmt es 
ernster mit ihnen als früher, 
ist wählerischer und sorg- 
fältiger in derVorbereitung. 
In Frankfurt kommt noch 
dazu, daß sich die verschie- 
denen Gruppen bei dieser 
Gelegenheit friedlich ver- 
 
Schüssel, Fnyence, Böhmen (Kai. 14,73) 
einigen und daß sich diesmal die Ausstellung als Konsequenz der Centennar- 
ausstellung darstellt, mit dieser vereint einen vollständigen Überblick über 
 
Krug, Fnyence, bunt bemalt, Slowakisch 
(Kst. 1552) 
Frankfurt als Kunststadt seit den Tagen von 
Cornelius gewährt. ' 
„Jeder stark allein, stärker im Verein, 
ist des Ganzen Bild." Des Ganzen Bild ist ein 
Ergebnis langjähriger Tradition, einheitlich, 
aber nicht eintönig. Der Unterschiede gibt es 
genug, aber sie sind nicht verwirrend wie bei 
bunt zusammengewürfelten Kunstmärkten 
sondern anregend. Wie schon seit Jahren 
überwiegen auch diesmal rein malerische 
Vorwürfe; gegen Licht und Farbe tritt die 
Zeichnung und mit ihr das Gegenständliche 
zurück. Die Künstler von Frankfurt und 
Kronberg sind nervös wie alle ihre Zeit- 
genossen, jene als Großstädter natürlich noch 
mehr als diese, welche Mutter Natur dichter 
an ihren wärmenden Busen drückt. 
Alle streben nach „Stimrnung"; die 
Nervöseren suchen sie durch Dämpfung der 
Töne zu erreichen, durch Zurückführen 
des vielfarbigen Natureindrucks auf wenige 
Dominanten, Graubraun, Gelb, Violettgrau:
	        
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