Leinenhemd, mit Wolle gestickt, aus iagrovic, Dalmatien (Kat. XV, 9x)
luftiger („Alter Hof") und läßt auch Tontiefen zu wie in einem dunklen Kirchenraum, aus dem
ein System bunter Glasfenster herausglüht. Natürlich steht doch noch alles im Versuchs-
stadium. Pflügl ist in solchen Sachen sicherer, wie sein großes Temperastück „Interieur der
]ohanneskirche in München" zeigt. Breit, nachdrücklich, ausgiebig, dabei etwas zu wenig
Luftperspektive; wie anfangs bei Gotthard Kuehl. Unter den jüngeren Genreleuten sind
Schattenstein (Exzentriktänzerin in Schwarz und Weiß), Jungwirth, Larwin, Schiff und
Gsur sehr anzuerkennen. Gsur ist auf dem richtigsten Wege; ihm steht die Lichtwirkung
auch bei Typenbildern voran, also das moderne malerische Moment. Schade, daß gerade
Larwin und jungwirth, die den heimatlichen Typen so resolut an den Leib rücken, nach
dieser Seite hin so wenig Instinkt haben. Und aneignen kann man sich das nicht. Man hat
es oder man hat es nicht. Viel gelacht wird über Schönpflugs ärztliche Karikaturen (far-
bige Zeichnungen), si_e sind auch köstlich. Das Porträt ist diesmal weniger reich. (Bunzl,
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Hemd, Leinen, mit Seide gestickt. XVIII. jahrhunden, aus Kuklica, Dalmatien (Kai. XV, x02)
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