Toggenburger Häuser, Scheftenau bei Wattwyl
sprechendes war, erkannte die „studierte" Mannschaft des Baugewerbes,
hoch wie niedrig, kaum mehr. Sie mußte ja die Spur ihres eigenen Daseins
in erster Linie irgendwo prägnant zum Ausdruck bringen. Das geschah
ausgiebig in der baulichen Verunschönerung von Stadt und Land, die glück-
lich so weit gediehen ist, daß der „Studierte" ebenso wie der Laie allmählich
die Überzeugung bekam, was alt sei, sei auch schlecht, „unzeitgemäß", also
nicht wert, erhalten zu sein. Der kleine Bürger, der Bauer riß, wenn nur
seine Mittel es erlaubten, sein altes Haus nieder und dünkte sich um min-
destens einige Bildungsstufen höher gestiegen, wenn er in einem Neubau
glücklich alles abgestreift hatte, was das alte Haus innig verwachsen erschei-
nen ließ mit Grund und Boden, auf dem es stand. Wo aber das Anlehnen
an Originalschöpfungen wieder auflebte unter der Form des „Schweizer-ß
des „Tirolerhauses", da wuchsen architektonische Mißgeburten in üppigster
Fülle. Der weitaus größere Teil der alpinen Hotels, die, im „Schweizerstil"
ausgeführt, zeigen, daß Holz für dimensional große Bauobjekte sich ebenso
wenig eignet wie Eisen, bestätigen das Gesagte ohneweiters. Die ins Große
übersetzte Nachahmung von Erscheinungen, wie sie am räumlich weniger
bedeutsamen Bauernhause sehr wohl am Platze sind, haben fast nur Minder-
wertiges zu stande gebracht. Wo aber, wie zum Beispiel im Engadin, in
einer ziemlich baumlosen Talwiesenfläche, solche Karawansereien in Form
klotziggroßer Mauerwürfel entstanden, da haben Bauherren und Architekten