In dem neu-
eröffneten Salon
Fritz Gurlitt
fanden seit der
großen Thoma-
Ausstellungnoch
zwei weitere
statt.
Zum sechzig-
sten Geburtstag
des Malers Karl
HaiderinSchlier-
see wurde sein
Werk in einigen
charakteristi-
schen Proben
dargestellt. Seine
„Heilige Fami-
lie", „Charon",
„Dante und Bea-
trice" verkünde-
ten die strenge
altmeisterliche,
dabei etwas kühl-
ornamentale Art
des Künstlers.
Gleichfalls von
einem Sechzig-
jährigen erzähl-
ten die Gemälde
Oberländers.
Schwindsche an-
mutig-behäbige
Fabulierkunst ist
indiesenstücken, Huzulische Bäuerin am Webstuhl, Seletyn. Nach einer Photographie von
Direktor W. Hamann
dem Zwerg mit
den beiden Riesen, der gelehrten Prinzessin mit dem grotesken Weisen, dem Zecher und
dem Teufel, dem schlafenden Faun und der liebenswürdigen Drolerie des auf dem Löwen
entschlummerten Amors. .
Exquisit ist die Kollektion Fantin-Latours: Harmonie in weichen Schleiertönen,
unsagbar wallend und schwebend. Schön war in diesem Ensemble auch noch eine Marine
von L. Dill, in seidig-grün-gelben Farben.
Jetzt sieht man bei Gurlitt eine ausgezeichnete Auslese alter und neuer englischer
Kunst und eine reiche erfiillungsstarke Ernte vom jüngsten Schaffen Melchior Lechters.
Von alten englischen Landschaftern erscheinen John Constable mit delikaten
Stimmungen, Gewitterlandschaften, Wolkenstudien, Wasserszenen, Themse-Motiven;
ferner Gainsborough und George Morland. Unter den Jüngeren sieht man mannigfache
Farbentemperamente.
Alfred East hat den Schleierblick. Er liebt die grauverdämmernde Weite, die Nebel-
Höre über den Wassern und über den Bäumen. Wynford Dewhurst aber läßt die
rauschenden Fanfaren des Lichtes erklingen, rote Felsen glühen auf, die schimmernde
Koloristik des blühenden Obstbaums leuchtet rosa in weißer Silberluft.