Abb. x24. Bunte Tafelkachel mit der Figur der Delila. Österreichische Alpenländer. vermutlich aus der Werk-
statt des Zechrneisters Hans Stadler des Älteren in Wels. Um 1530. Höhe o'27 Meter
konnte in Tirol, Salzburg und Oberösterreich um so leichter Erfolge zeitigen,
als ja, wie wir gesehen haben, glänzende Grundlagen auf dem Gebiet tech-
nischer Behandlung vorhanden waren. Es gelangen nunmehr die Werke der
Kleinmeister zur Kenntnis des Handwerks, und Formschneider von Beruf
liefern bei Benutzung derartiger Vorlagen die Modelle. In diese Zeit fällt eine
der besten Kacheln der Sammlung. Unter einem Portikus mit kassettierter
Decke steht Delila, im Profil nach rechts, ganz nackt, nur das Haupthaar mit
einem Kopftuch, unter dessen Enden die Zöpfe sichtbar sind, umbunden. In
der Rechten hält sie die Scheere und in der Linken eine Haarlocke Simsons
(Abb. 124). Ob die Figur Simsons auf der Kachel vorhanden war, ist aus dem
Fragment heute nicht mehr zu ersehen - wohl aber anzunehmen, da die