den friedlichen Wohnungen der Toten. Im Hintergrund er-
hebt sich eine imposante Grabkirche an Stelle des primitiven
Notbaues, der auf den meisten älteren Friedhöfen für Ein- i
Segnungen dient und an sie schließen sich breite Flügel, die
Arbeitsräume oder auch hervorragende Grabstätten enthal-
ten. Dazwischen liegt gewöhnlich ein Blumenparterre mit
Kindergräbern, nach den Seiten hin schließen sich Alleen,
kleine Haine und Pflanzungen verschiedener Art für die
Gräber der Erwachsenen an. VIII-Ausstellung der
Freilich braucht ein solcher Friedhof auch etwas mehr
Platz, aber den hohen Zielen, die hier auf dem Spiel stehen, Silberschnalle
darf sich der Krämergeist nicht mehr entgegensetzen. Wir "o" I'm A' Hodel
haben durch ihn an unserer Kultur bereits heillosen Schaden genug erlitten.
WISSOVGIET Y so VON P. G. KONGDY-ILONDON
IE „Arts and Crafts"-Ausstellungsgesellschaft hat ihre
Mission erfüllt, hat sich überlebt und aufgehört, als
lebendigerFaktor in derEntwicklungdermodernen
Kunstindustrie eine Rolle zu spielen. Damit soll
nicht gesagt sein, daß die heuer in der Grafton
Gallery arrangierte Ausstellung nicht vieles
Interessante und sogar manche vortreffliche
Leistungen enthält, aber von einer geordneten,
systematischen Bewegung nach klar vorgesetzten
Zielen, wie die Arts and Crafts Society sie zu
Zeiten William Morris' vor Augen hatte, ist kaum
noch etwas zu fühlen. Die Theorien, damals revolutionär und epochemachend,
sind heute durchgedrungen, ja man ist ihrer teilweise schon überdrüssig
geworden. Was die Arts and Crafts-Bewegung erreicht hat, das ist die all-
gemeine Verbreitung und das Durchdringen künstlerischer Ideale im täglichen
Leben. Selbst im kleinbürgerlichen Haus sind die haarsträubenden Ge-
schmacklosigkeiten der früh-viktorianischen Epoche verschwunden und ein
gesundes Schönheitsgefühl offenbart sich in Tapeten, Mobiliar und Haus-
gerät jeglicher Art.
Andrerseits haben sich die tonangebenden Kreise von der „Moderne"
abgewendet, um auf das XVIII. Jahrhundert zurückzufallen. Man ist der
geradlinigen, mittelalterlichen Steifheit des Arts and Crafts-Möbelstiles
gerade so überdrüssig geworden wie der sinnwidrigen Kurven und Krüm-
mungen des Art Nouveau-Stiles, und Chippendale, Sheraton, Hepplewhite
und die Brüder Adam herrschen heute im Haus des wohlhabenden Bürgers,
so wie Louis XV und Louis XVI im Palais des Reichen.