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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 3)

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(ausgeführt von 
P. Waals) und an 
der Plattenkante 
des schönen und 
solidenBibliothek- 
tisches aus Nuß- 
holz von Sid- 
ney H. Barnsley. 
Um auf Lethabys 
Kredenz zurück- 
zukommen, muß 
man noch bemer- 
ken, daß selbst die 
VIII. Ausstellung der Ans and Crafts Society, London. Schachtel aus Chagrin, PYOPOTIIOIIOU UIld 
Elfenbein und Silber von Richard Garbe dieKonstruktions_ 
linien plump und häßlich sind - so das wulstige und viel zu schwere Sims- 
werk, auf dem die niedrigen Laden ruhen, und die achteckigen Beine. Bei 
dem schon erwähnten Eckschranke von E. W. Gimson ist noch die gelun- 
gene Entgegenstellung der konkaven Verglasung des Aufsatzes und des kon- 
vex angelegten Unterteiles bemerkenswert. 
Die Tendenz, die verschiedensten Stilarten zu assimilieren und zu 
kombinieren, läßt sich am besten aus dem Armstuhl von A. Romney 
Green und einer unglaublichen Kredenz von George Jack (ausgeführt 
von Morris and Compy., Decorators, Ltd.) ersehen. Analysiert man die 
Elemente, aus denen der Armstuhl zusammengesetzt ist, so findet man 
einen an Chippendale anklingenden Rücken, der oben in der Mitte in aus- 
gesprochen arabisches Ornament ausläuft, altholländische Füße, „Art 
Nouveau"-Arme, Voyseysche Herzen in die Rückpfosten eingeschnitten 
und einen Stoff, der wohl zu einem französischen Zierrnöbel paßt, mit den 
Vorderbeinen dieses Sessels aber in krassem Widerspruch steht. Man 
bemerkt noch die Ungeschicklichkeit, mit der die verschlungenen Kreuze des 
Rückens in die Kurven der Querbalken eingefügt sind und den übertriebenen 
Gegensatz der Vorder- und Hinterbeine sowie die häßlichen Strukturlinien 
des Holzes, die durch Abwesenheit der Politur - eine weitere Anomalie 
dieses sonderbaren Stückes - sofort ins Auge fallen. 
Die Kredenz von G. Jack ist womöglich aus noch diverseren Elementen 
zusammengetragen. Die Grundform ist hier Sheraton. An diesen großen 
Möbelkünstler erinnert die ganze Anlage, der kühne Schwung des Mittel- 
teiles mit den Schubladen und das von Sheraton vorgezogene polierte 
Mahagoni mit Einlage aus lichteren Holzarten. Nur ist hier die Einlage der 
Rückwand der alten holländischen Marqueterie abgeschaut, während die 
Verlängerung der Füße als freie Säulen zu Seiten der Tischplatte sowie die 
Krönung der Säulen mit flachgedrückten Kapitellen als Lieblingsmotiv 
Voyseys bekannt ist. Nur die Durchbrechung der Seitenwände, die nebenbei 

	        
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