Porzellnnausstellung inTroppau. Meißener Figur zirka r 765 - 1770 (Kam-Nr. 557). - Meißener Pierrot, zirka r 740.
Nach dem Stich von Joullain bei Riccoboni - Meißener Figur des Narcesin aus der italienischen Komödie.
Nach dem Stich von joullain bei Riccoboni, zirka r74o
Die ornamentale Drolerie, den dekorativen Witz, kultiviert Wassily Kandinsky. Seine
beiden Bilder „Rosen" und die „Ankunü der Kaufleute" sind in einer bewußten Bilder-
bogenkoloristik gemalt, sie wirken wie für das Puppentheater eines aus Raffinement
Primitiven.
Ein weltmännischer Causeur mit eleganter, leichter Hand und dem Geschmack für
Chiffongewoge und Bühnenlicht, für die Magie der Lampionsnächte und der Redouten-
Frou-Frous ist Hans Lichtenberger. Seine farbigen Zeichnungen gaukeln einen kecken
sprühenden Karneval und sie werden durch die Delikatesse ihrer hauchigen Töne, trotz
der bequemen Stoffe, nie banal. Sie hängen im Vestibül der Ausstellung in einer sehr
verschieden gearteten Gesellschaft. Benachbart sind ihrem Lebenstaumel die düster trotzige
Gewalt Käte Kollwitzescher Radierung aus dem Bauernkrieg, voll schwerer Not, die leiden-
schaftlich drangvollen Farbenkonvulsionen aufschreiender Munch-Porträte, die archaisie-
renden Plastiken des Dänen Willumsen.
Von ihm sieht man im Vorgarten der Ausstellung, im Freien stehend, ein Grab-
denkmal seiner Eltern. Auf einem Postament die Büsten, ganz einfach, aber mit einem so
zwingenden strengen Ernst, daß man Todesschweigen und tieflastende Ewigkeitsruhe
empfindet.
Die anderen Skulpturen sind Teile eines großen Reliefs: die Schwäche, der Krieg,
die Reflexion. Sie haben etwas Cyklopisches, Erstarrtes, sie wirken wie Glieder einer Archi-
tektur barbarischer Riesenzeiten. Man gewinnt keinen nahen Zusammenhang zu ihnen,
man möchte ihnen eher aus den Wege gehen, aber Charakter haben sie.
Von anderen Bildhauerwerken verdienen Erwähnung die seltsam fetischartige Mäd-
cheniigur aus Holz von A. Maillot, gleichfalls archaisch; das eigen gestaltete Silberkruzitix
von Taschner und seine Kinderbüste auf dem Sockel mit den Vogelvignetten; die Kater-
Kleinplastiken von August Kraus, die Plaketten von Hugo Kaufmann; die Marmor-Phantasie
von Fritz Klimt und schließlich eine verkleinerte Nachbildung des imperatorischen Kaiser
Friedrich-Denkmals für Bremen von Tuaillon, das uns in Originalgröße dann im anderen
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