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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 6 und 7)

DVD 
sich das Bestreben, 
dem Innern des Hau- 
ses, dem Hof, dem 
Garten jenes Maß 
von Schmuck zuzu- 
wenden, dessen man 
zur Verschönerung 
desLebens bedurfte, 
während man der 
Straßenseite nur die 
sparsame Betonung 
derNotwendigkeiten 
gönnte. Es war kein 
Grund vorhanden, 
über die Dürftigkeit 
und Kulturlosigkeit 
der inneren Nüch- 
ternheit hinwegzu- 
täuschen, wie es im 
Zinshausbau späte- 
rer Tage zur Regel 
wurde, man stellte 
im Gegenteil ge- 
flissentlich nach au- 
ßen nur einfache 
Mittel zur Schau, 
die man nach innen 
steigern konnte; da- 
beiwar augenschein- 
lich noch jene Liebe 
zur Natur lebendig, 
welche später die 
Großstadt so gründlich abzutöten vermochte. Was aus den reizvollen Bil- 
dern, die der photographische Apparat noch immer aus den alten Stadtteilen 
zu holen vermag, so eindringlich zu uns spricht, ist viel mehr eine Gesinnung, 
als ein Vorbild, das nachgeahmt werden könnte. Es ist das Walten natürlicher 
Empfindung für die Benützung des einfachsten Werkzeugs, um der Freude 
am Leben, an Licht und Farbe, an Ruhe und Behagen Ausdruck zu geben. 
Wenn Morris mit Recht oft betont hat, daß es die Freude am Schaffen 
ist, welche das Menschenwerk zum Kunstwerk erhebt, so müssen wir 
auch diese anspruchslosen Äußerungen heimatlicher Lebenslust zu den 
Schöpfungen zählen, für welche man das Wort Heimatkunst geprägt hat. 
Die Spuren südlicher oder nördlicher Einflüsse, die Abhängigkeit von 
eingebomen ältesten Überlieferungen und Abstammungsmerkmalen sind fast 
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Wien, Garteneingang, Piaristengasse
	        
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