Spitzen- und Porträtausstellung in Wien. Kelchdecke mit Gold- und weißer Seidenstickerei sowie „spanischew
Spitzenarbeit. 3. Viertel des XVI. Jahrhundertes. I 4 d. n. Gr. (Kap-Nr. 712)
eine Entwicklung von größter Vielgestaltigkeit zu erkennen. Trotzdem
haben sich auch in den europäischen Arbeiten die Zäckchen- und Bogen-
forrnen vielfach noch bei den reichsten Schöpfungen, wie etwa bei den auf
Seite 382 und 384 abgebildeten, erhalten.
Außer den freien Fadenenden und der Randsäumung kann man sozu-
sagen noch ein drittes Gebiet entdecken, auf dem die Spitze oder wenigstens
spitzenähnliche Formen sich entwickelt haben, nämlich den Saum überhaupt.
Wo Leinenstücke zusammengenäht werden, bietet sich die Gelegenheit zu
einfacher durchbrochener Arbeit, und dann, entsprechend dem natür-
lichen Triebe des Menschen, das, was ursprünglich Notwendigkeit war, zur
Befriedigung des Schaffensdranges und zum Gegenstande genießender