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Spixzen- und Punrätausstellung in Wien. Kragen, ältere irische Häkelarbeit. V5 d. n. Gr. (Kan-Nr. 508)
Es wird dann geschildert welche große Sorgfalt die Erzeuger auf stets
neue Grundmusterung legen; die Abbildungen auf Seite 396 bis 399 und 401
rechts können einen Begriff dieses Reichtumes bieten.
Es heißt dann weiter:
„Die Mecheler Klöppelspitzen („dentelles des Malines") sind nach den
Brüsselern die schönsten und von etwas längerer Dauer. Sie unterscheiden
sich dadurch, daß man sie in einem einzigen Stücke klöppelt. Man bringt
aber wie bei den Brüsseler Spitzen verschiedene Gründe an, je nach der
Zeichnung, um die Blumen herauszuheben und ihnen so Abtönung und Glanz
zu geben . . . Man erzeugt sie viel in Antwerpen, Mecheln und Brüssel,
übrigens auch in Brügge und Gentß Man vergleiche hier die drei Abbildun-
gen auf Seite 400. In diese Richtung gehören auch die schon erwähnten
„Potjes-Kanten", bei denen klassizistische Vasen mit Blumen sich in sehr
abwechslungsreichen Gründen finden; diese Typen scheinen besonders sehr
viel für Hauben, und da nicht selten in gefälteltem Zustande, verwendet
worden zu sein. Für solche Anwendung scheinen sie auch nach Süddeutsch-
"' Savary (V, 28g) sag: von Brügge: „Les dentelles de Bruges passent pour demelles de Malines,
et se vendem sur le merne pied." Wenigstens bei älteren Spitzen liegt also kein Grund vor, eine eigene Brügger
Art zu unterscheiden. Auch die Spitzen von Gem nähern sich den Mechelem und gehen als solche in den
Handel (a. a. O., V, 285).
Von Antwerpen heißt es bei Savary (a. a. 0., V, 277):
„La principale de toutes les manufaclures qui sont elabiies ä Anvers, er qui en souzient davantage le
commerce, es! celle des „demelles de m", qui sont connues en France sous le nom de „demelles de Malines", er il
n'est pas possible de sümaginer cornbien la France et 1a Holland: en enlevem lous les ans, aussi-bien que des
fils de teures sortes, den: la filage es! excellent dans cene ville, er aux environs."