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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 6 und 7)

 
haltenden Putto, steht sie im Würzburger 
Schloß (dasselbe Modell weiß im Franken- 
thaler Museum); ohne Aufbau, mit und ohne 
Putto findet man sie im Kunstgewerbemuseum 
in Berlin, in den Sammlungen Baron Heyl- 
Worms, Schöller-Berlin, Lauer-Mannheim 
u. a. a. O. Das Sujet ist einem französischen 
Stich entnommen und die Gruppe war offen- 
bar sehr beliebt, denn sie wurde auch in der 
Ludwigsburger Manufaktur kopiert. 
Ein Meisterwerk feiner graziöser Model- 
lierung und Malerei ist die birnförrnige Henkel- 
kanne des Fürsten Lichnowsky (Kat.-Nr. x88), 
mit bunter umgehender Flußlandschaft und 
exotischen Vögeln am Ufer und auf Zweigen. 
Sie trägt noch die Löwenmarke der I-Iannong- 
Zeit und ein Malermonogramm A P. 
Dank einer größeren Anzahl bereit- 
willigst überlassener italienischer Porzellane 
Porzellanausstellung in Truppau. Fran- waren auf der Troppauer Ausstellung Sämb 
kenrhaler b-unbemßhe Hwkelk-nne. liche größeren italienischen Manufakturen 
"k" '75"(K""N" m) durch charakteristische Stücke vertreten, die 
es durch Vergleichung mit den in italienischen Sammlungen allerdings (mit 
Ausnahme von Turin und Florenz) verhältnismäßig recht spärlich vertretenen 
Porzellanen ermöglichten, die I-Iaupttypen der bisher so wenig gekannten 
und oft durcheinandergeworfenen italienischen Manufakturen festzulegen. 
Der Blütezeit der Fabrik zu Capo di Monte gehört das brillante Frühstück- 
service des Fürsten Liechtenstein an, mit bunten mythologischen Reliefs, 
aus dem wir die Schwenkschale abbilden (Kat.-Nr. 33g). 
Sowohl Sevres als die zahlreichen kleinen Pariser Manufakturen um die 
Wende des Jahrhunderts waren durch charakteristische Stücke vertreten. 
Das reichste und prächtigste derselben, aus dem Jahre 1757, war die Vase 
(forme dite Potpourri) mit apfelgrünem Fond, reich durchbrochenem Gitter- 
Werk und bunten Blumenbuketten, bemalt mit bunten Putten in Wolken 
in ausgesparten Feldern, nach Boucher, sowie mit radierten goldenen 
Blumenranken (Kat-Nr. 370, Fürst Johann Liechtenstein). Dasselbe Modell, 
in Rose Dubarry, besitzt die Königin von England; es ist bei Garnier, 
Tafel XIX, und bei Chaffers, Keramic gallery, abgebildet. Die Vase ist als 
Mittelstück einer Kamingamitur zu denken, flankiert von zwei Girandolen in 
Vasenform mit zwei über dem Henkel unter der Mündung ausladenden 
Elefantenköpfen, deren Rüssel in zwei Dillen auslaufen. 
Die sogenannten Hausmaler (als Überdekorateure bezeichnete man sie 
früher und „Winkelrnaler" nennen sie recht bezeichnend die über diese Kon- 
kurrenz sich beschwerenden Akten der Wiener Porzellanfabrik) konnte man
	        
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