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Volltext: Monatszeitschrift IX (1906 / Heft 11)

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müßten denn die älteren 
Pläne einmal zurückge- 
stellt und dann wieder 
vorgenommen worden 
sein; doch hätte diese 
Annahme wohl etwas 
Gezwungenes an sich i 
und wird durch die 
weiteren Betrachtungen 
noch mehr an Wahr- 
scheinlichkeit verlieren. 
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VÄII iliiiiiii 
 
 
 
 
Wenn es für uns nun 
vielleicht schon sehr 
überraschend war, zu 
erkennen, daß ganz be- 
stimmte Teile der Burg 
von I-Iildebrandt wirklich 
ausgeführt waren und 
zum Teile sogar noch 
erhalten sind. so darf 
eine andere Beobach- 
tung, die wir an dem 
Plane Hildebrandts machen können, wohl noch in höherem Grade als un- 
erwartet gelten. Wir bemerken nämlich bei ganz genauem Zusehen in den 
mittleren Teilen zwischen dem großen Hofe und dem Michaelerplatze ver- 
schiedene Bleistiftlinien eingezeichnet; an einigen Stellen ist es deutlich, daß 
sie über der roten Zeichnung sitzen, also nachträglich ausgeführt worden 
sind, aber jedenfalls noch in alter Zeit, wie schon die gleichmäßige „Patina" 
der ganzen Zeichnung beweist. 
Da die - sehr feinen und zum Teile nur als Furchen erhaltenen - 
Bleistiftlinien überaus schwer zu erkennen, aber dennoch vollständig 
gesichert sind, habe ich eine genaue Durchzeichnung angefertigt, bei der 
außer den verstärkt wiedergegebenen Bleistiftlinien nur die wichtigsten 
anderen Linien (gestrichelt) angedeutet sind (Abbildung auf Seite 618). 
Zunächst beachte man die lange von oben nach unten führende Gerade; 
sie reicht oben bis in das aus der Stadt hinausführende - anscheinend aber 
mit keinem der jetzigen genau stimmende - Tor des umgebaut ge- 
dachten Leopoldinischen Traktes. Der Sinn der Linie ist klar: bei dem 
ursprünglich hier gegebenen Plane Hildebrandts ist, soviel man zu erkennen 
vermag, der Durchgang durch die Burg aufgehoben (wie in späteren Plänen 
wäre der öffentliche Verkehr wohl durch die Schauüergasse zu einem neuen 
Tor mehr rechts geführt worden); die lange Bleistiftlinie stellt nun die große 
 
Durchschnitt durch den Vordertrakt des Palais Daun (jetzt Kinsky) in 
Wien nach Niemann
	        
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