Alle Präfektur (Hofseite) in Straßburg i. E., nach R. Dohme, „Barock- und Rokokoarchitektur"
die Seite gestellt. Der andere I-Iofarchitekt Hildebrandt war, wie wir sahen,
inzwischen mit den Arbeiten für die eigentliche Burg betraut, so daß eine
wirkliche Arbeitsteilung stattfand.
In den weiteren Etappen des langsam fortschreitenden Burgbaues
scheint nun Hildebrandtlj der allmählich auch in höhere Jahre gelangte, den
künstlerischen Anforderungen der veränderten Zeit wohl nicht mehr ganz
entsprochen zu haben und so trat denn der jüngere, aber welterfahrene und
sicher auch hochveranlagte JosephEmanuelFischer von Erlach an seine Stelle.
Wir besitzen hiefür den urkundlichen Beleg in einer Begleitschrift, die
das kaiserliche Obersthofmeisteramt einem Gesuche an den Kaiser beilegtef"
sie lautet:
„Wien, 13. Juni 1731 . . . hat Joseph Emanuel Fischer von Erlach
Ew. Kay. Mt. Titular Hofikammerrath und Hoffarchitect wie dass sein anno
17 23 mit Todt abgegangener Vatter Joh. Bern. Fischer von Erlach in eadem
qu alitate eines Hoffarchitects 2000 H. besoldung vnd zu besserer Abwartung
deren Kay. Gebeüen 500 fl. jährlichen Wagengeldts gehabt habe, mit aller-
gehorsarnbster Bitte Ihn, da Er seither I. m Julii x722 mit blosser Besoldung
von 1500 fl. diene mit dem salario seinem seeligen Vatter gleich biss auff
" Geboren was, vergl. llg, a. a. O. Seite 44g. Der ältere Fischer war schon 1556 geboren, vergl. daselhst
Seit: u. Hildebrand! starb 1745, Fischer schon 1723 (a. a. O. Seite 703).
" Ilg, a. a. 0. Seite 653.