lokals.Die„Academy"
hat ihr altes Gebäude,
das sieverkauftemoch
immer durch kein
neues ersetzt und das
Gebäude der„Society
of American Artists",
in dem jetzt auch die
„Academy" ihre Aus-
stellungen abhält,
kann nicht mehr als
etwa 450 Bilder be-
herbergen. Also ver-
ringern sich scheinbar
mit der Fusionierung
beider Gesellschaften
die Ausstellungsmög-
lichkeiten. Gerade da-
durch wird aber ein
Druck auf die Gesell-
schaft ausgeübt, der
voraussichtlich dahin
führt, daß durch rei-
che Kunstliebhaber
die Summe für einen
großen Kunstpalast beschafft wird. Vorderhand sollen alljährlich zwei Aus-
stellungen der „Academy" stattfinden, die eine im Herbst, die andere im
Frühjahr und dadurch dem Mangel eines großen Ausstellungslokals einst-
weilen so viel als möglich abgeholfen werden. Obgleich im vergangenen
Winter formell die Gesellschaften noch getrennte Ausstellungen abhielten,
waren sie angesichts der kommenden Ereignisse im Geiste schon vereint
und da die meisten Aussteller in beiden Ausstellungen vertreten waren,
empfiehlt es sich, um Wiederholungen zu vermeiden, in der Besprechung
schon jetzt die Trennung zu ignorieren.
Das Charakteristische beider Ausstellungen waren große Figurenbilder
einiger jüngerer Maler, worin unsere Kunst bisher arm war. Ein Maler, der
bisher noch nicht in den Vordergrund getreten war und der diesmal den
Clarke-Preis erhielt, ist Hugo Ballin. Sein Gemälde „Mutter und Kind"
wurde als bestes Figurenbild auf der Ausstellung anerkannt. Es bot ein
doppeltes Interesse: Nicht nur, daß es uns einen neuen Maler von unge-
wöhnlicher Begabung vorführte, es war auch die Richtung, wenigstens für
einen amerikanischen Maler, neu. Hugo Ballin bringt in dem Gemälde
eine Auffassung und Farbenstimmung zum Ausdruck, die sowohl ein sehr
ernstes Studium der alten Italiener bekundet, als auch eine sympathische
Hugo Ballin, Susanna im Bade