seite früher mit ihren Haaren versehen und
dort mit ihrem Namen, angeblich von Fügers
Hand bezeichnet, während am Rande die
Inschrift graviert ist: „Nunmehro Verklärten
Gattin Paulina' - Der Sanften Dulderin
Theuere Ueber-Bleibsel". Diese Inschrift ist
offenbar nach dem Tode der Fürstin (1791)
hinzugefügt. Das Mayrsche Bild aber ist eine
Replik und eine zweite besitzt Baron Bour-
going. Ein dritter Fall von glücklichem Aus-
gang betrifft: ein Doppelporträt, Mutter und
Kind, bei Baron Albert Rothschild. Prinz
Franz von und zu Liechtenstein wurde da-
durch an eine Pergamentminiatur beim
Fürsten Corsini in Florenz gemahnt, deren
Photographie ervermittelte. DieDargestellten
sind Freifrau Barbara Hayeck von Wald-
stätten, geborene de Rossi und ihre, später
mit dem Fürsten Tommaso Corsini vermählte
Tochter Antonietta. Das Rothschildsche Bild
ist eine Replik des florentinischen. Und noch
ein ähnlicher Fall. Fürstin Marie Kinsky-
Liechtenstein lenkte noch kurz vor ihrem
Tode die Aufmerksamkeit Leischings durch
eine Wailandsche Kopie auf ein köstliches
Winterausstellung irn k. k. Österrei-
_ _ ' I chischen Museum, Glaskörbchen, ent-
Damenbildnis beim Grafen Hugo Kalnoky, warfen von um. wuu, ausgeführt
von johann Lötz' Witwe (Max Frei-
aus dem Besitz der Herzogin von Sabran; es h": von spann) in mostermühle
ist das Porträt der Fürstin Anna (Nancy)
Liechtenstein, geborenen Gräfin Khevenhüller, ihrer eigenen und des Ersten
Obersthofmeisters Fürsten Rudolf Liechtenstein Großmutter. Trotz so viel-
seitigen Entgegenkommens sind aber noch lange nicht alle Probleme gelöst.
Eines der wunderbarsten Männerbildnisse Fügers galt seinem verstorbenen
Besitzer Baron Nathaniel Rothschild, aus dessen Erbschaft es an Baron
Alfons Rothschild übergegangen ist, als General Platon Subow, Günstling
Katharinas II. Der Baron schätzte es so, daß er noch im Sterben die Ver-
fügung wiederholte, dieses Bild im Miniaturenwerke ja gewiß farbig wieder-
zugeben. Für Leisching ist Platon Subow nicht verbürgt genug, da er nie in
Wien und Füger nie in Rußland gewesen. Für eine Kopie nach dem Bilde
einer andern Hand, Lampis etwa, sei es zu lebensvoll, von „fast unheimlicher
Natürlichkeit"; „so sinnlich kann man nur vor der Natur malen". Und noch
eines seiner erstklassigsten Männerbildnisse ist in das alte Inkognito gehüllt
geblieben. Der „Kavalier im braunen Rock" des Barons Bourgoing; „auf
gleicher Höhe nur die Porträte des Dr. Barth und das zweite der Königin
Karoline". Der Verfasser ist „stolz, es auf Tafel I reproduzieren zu können".