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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 1)

av 
(Pinakothek), mit den 
roten Reitfräcken und 
bunten Koppeln, ganz 
in Nachrnittagsglanz 
gebadet. Und dabei so 
leicht und ruhig aus 
dem Handgelenk ge- 
strömt. Aus dem Nach- 
wuchs erblühen noch 
einige sehrbemerkens- 
werte Szenen, wo die 
Sonne den Ton angibt. 
Von Robert Engels vier 
bäuerliche Figuren vor 
einemBretterzaun(Fa- 
milienbildnis genannt), 
von heller Sonne an- 
gestrahlt, ein erster 
großer Erfolg. Pleuers 
„Feierabendä wo in 
derArbeitshalle Männer 
sich waschen, draußen 
aber, von dunklen Pfos- 
ten mehrfach durch- 
schnitten, die sonnige 
Abendlandschaftlacht. 
DannWolffs „Kavalier- 
häuser" aus der Man- 
 
Winterausstellung im k.k.Österreichischen Museum, Büfett, entworfen und aus- Sardenzein ruft einer 
geführt von F. Schönthaler 8: Söhne schonen Breite und 
Wärme gegeben. Dazu 
Innenräume, wieder von Wolff und Winternitz, mehr oder weniger bewältigt. Schließlich 
sei Max Buri erwähnt, dessen große Typengruppe „Nach dem Begräbnis", mit vier schwar- 
zen Zylinderhüten und vier braunen Bratenröcken vor hellem Grunde, mit einer in ihrer 
absichtlichen Luftlosigkeit ergötzlichen Schärfe gegeben ist. Auch in der graphischen Ab- 
teilung fesselt einiges. Zunächst die Reihe lebensgroßer Kohleporträte von Samberger, 
lauter Münchner Künstlerköpfe, wie Carriere die Pariser Größen gemacht hat. Dann die 
farbigradierten Phantasieszenen Olaf Langes und allerlei putzige Aventuren von jul. Diez. 
Ferner haben die Münchener auch eine ganze kleine Glyptothek mitgebracht .Ihre Plastik, 
namentlich das Porträt steht auf hoher Stufe. Wie Herrn. Hahn die Schädel seiner Büsten 
modelliert oder diese undjene dem Material gemäß stilisiert, kann als musterhaft gelten. Th. 
v. Gosen, Berrnann (Prinzregent, Defregger), Lang, Behn, Floßmann, Ebbinghaus behandeln 
die Porträtbüste mit Talent. Gosen und Hahn sind auch vielseitig. Man kenntja die markigen 
Plaketten Hahns. Auch sein lebensgroßes Reh in Bronze, sichtlich japanisch empfunden - 
wenn auch die „Krückln" realistisch bleiben - ist ein Beleg seines Suchens nach immer 
anderen Wirkungen. Th. v. Gosen erfreut unter anderem durch einen lebensgroßen Perseus 
in Bronze, mit allerlei Anklängen an altes, dabei aber sehr feinfühlig durchgeformt. Im ganzen 
eine angenehme und anregende Ausstellung, die dem Begriff „München" voll entspricht. 
EZESSION. Im jänner-Februar findet ein Gesamtgastspiel der Münchener Sezession 
statt. Es ist die XXVIII. Ausstellung der Vereinigung. Seit x8g4, als die Münchener 
in ebenso kompakter Phalanx das Wiener Künstlerhaus besetzten, um hier das neue Wort
	        
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