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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 4)

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sechs Schilling (x22 Häuser) bis zu acht Shilling die Woche (416 Mark pro 
Jahr). Letztere müssen als geradezu elegant bezeichnet werden. Eine Stadt- 
wohnung von gleicher Qualität, aber nicht mit den nämlichen gesundheit- 
lichen Vorzügen, wäre nicht um den doppelten, selbst nicht um den drei- 
fachen Preis zu haben. Abbildung I3 gibt eine Dreihäuseranlage der Parlour- 
Art, aus der ersichtlich ist, auf welcher Höhe der Ausbildung sich die bes- 
seren Wohnungen befinden. Was beim Hause des Wohlhabenden in den 
Wohnräumen eine große Rolle spielt - der fast ganz in Glas ausgeführte 
Erker, der Fenstersitz und der Kaminwinkel -, er fehlt auch diesen Arbeiter- 
wohnungen nicht, von denen auch nicht eine einzige zu vermieten oder zu 
verkaufen war, als Schreiber dieser Zeilen einige Zeit in Bournville weilte. 
Die Stuben sind außerordentlich behaglich, sonnig, hell. Es ist ein Vergnügen, 
1 II, 
ruiniert} 
 
Abb. 2x. Bournville, Postgebäude und Verkaufsladen. H. B. Tylor, Architekt 
die Häuser zu besuchen." Badegelegenheit fehlt nur bei den ältesten. In den 
neueren ist sie verschiedenartig untergebracht: versenkt im Boden der 
Abwaschküche, in Verbindung mit Warm- und Kaltwasserzuleitung und 
gewöhnlich mit einem in Falzen liegenden Deckel verschlossen; bei 
anderen ist die Badewanne um die Zuleitungsrohre (als Achse) drehbar, 
im Stande der Nichtbenutzung in einem Wandschrank untergebracht, 
versperrt also keinen Platz. Bei den räumlich ausgedehnteren Wohnungen 
des zweiten Typus ist durchwegs ein eigentliches Badezimmer im Plane 
vorgesehen. Sorgfältigste Berücksichtigung erfuhr die ausgiebige Belichtung 
der Räume. Das Fenster ist seiner ursprünglichen Bestimmung wieder zu- 
geführt, nicht bloß als überhöhter Mauerschlitz, sondern als horizontal aus- 
" Man vergleiche damit, was E. DückershoiT, ein in den Bergwerken von Newcastle tätiger deutscher 
Bergarbeiter, in seiner Schrift: „Wie der englische Arbeiter lebt" (Dresden, V. Böhmen), in dieser Beziehung 
äußert: „Ich habe in Deutschland sehr viel Arbeiterkolonien besucht. Das Äußere ist da immer sehr schön im 
Vergleich zu den englischen Arbeiterkolonien, aber inwendig sieht es manchmal recht trübselig aus, wogegen 
man hier in jeder Arbeiterfamilie einen gewissen Wohlstand wahrnimmt" und so weiter.
	        
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