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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 4)

Gürtelblech von WatSCh (Hofmuseum in Wien) 
 
Sammlungen die Zeugnisse künstlerischen Schaffens vor, das in den zahlreichen Klöstern 
Tibets und der Mongolei unter Ausbildung strengster Kunststile und verschiedener Maler- 
schulen von etwa xzoo bis 1800 nach Christi abgelaufen und von China wie von Indien ab- 
wechselnd beeinflußt worden ist. Von dieser fast 600 Nummern zählenden Sammlung 
ist namentlich auf die stattliche Serie plastischer Götteriiguren in Bronze, Ton und Papier- 
machemasse hinzuweisen, die durchgehends als Klosterarbeiten zu gelten haben und in 
teilweise sehr berühmten Werkstätten, vielfach auch in Lhassa, dem Sitze des Dalai-Lama, 
hergestellt wurden. Von diesen ist hier eine schöne Darstellung des Tsongkapa, des 
bekannten Reformators des Lamaismus (XIV. Jahrhundert), der heute in der Mongolei 
fast ebenso verehrt wird wie der Religionsstifter Gantama Buddha selbst, zur Ansicht 
gebracht. Unter denTempelfahnen odei-Tempelbildermvon denen über 50 hervorragende zu- 
meist auf Seide gemalte und stilvoll adjustierte Exemplare vorliegen, sind Darstellungen 
der wichtigsten Göttergestalten, zumeist in Begleitung zahlreicher Nebenbilder vertreten; 
anbei die Abbildung der Göttin Ushnishasitä mit 24 Nebenbildern in lichten Deckfarben 
und Gold auf Seide gemalt. Auch die lamaistischen Kultgeräte, Hausaltäre, Lama-Omate und 
die verschiedenen kleinen oder größeren Stupas, die gewöhnlich mit Reliquien, Gebeten und 
sonstigen Amuletten angefüllt zu sein pBegen, sind in Leders Sammlung in ausgesuchten 
Exemplaren vertreten; ein Miniaturstupa aus sogenannter Schauer(Papiermache)masse 
in Form eines achtseitigen Tumulus mit Reliefdarstellungen und bunter Bemalung reich 
verziert, ist hier abgebildet. 
Die PRÄHISTORISCHE SAMMLUNG des NATURHISTORISCI-IEN HOF- 
MUSEUMS erhielt eine wertvolle Bereicherung durch die Auswahl von 27 Stück der 
Fürst Ernst zu Windisch-Graetz- 
schen Sammlung. In dieser Aus- 
wahl befindet sich das berühmte 
ügural verzierte Gürtelblech von 
Watsch in Krain, aus dem V. 
Jahrhundert vor Christi Geburt, 
ein schon im Altertum vielfach 
repariertes Stück, auf welchem 
in getriebener und ziselierter Ar- 
beit ganz nach Art der übrigen 
ligural verzierten Bronzen jener 
Zeit eine Kampfszene dargestellt 
ist, an der sich zwei mit Lanzen 
und Streitbeil bewaffnete Reiter 
(ohne Sattel und Sporen) und Fibeln und Riemenhalter, prähistorisch (Hofmuseum in Wien)
	        
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