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andauernde Abnahme ihrer Masse, die sich bei dem Karls-Eisfelde hauptsächlich in einer
allmäligen Minderung seiner Mächtigkeit (im vorderen Theile der Eiszunge bis zum
Jahre 1885 um 60 bis 65 Meter), bei dem Gosaner Gletscher in einem auffälligen Rück
schreiten des Gletscherendes (bis zum Jahre 1884 um 620 Meter, das ist nahe um den
fünftel: Theil der ganzen Länge) kundgegeben hat. In dem das Karls-Eisfeld
darstellenden Bilde läßt sich aus der Höhe der recenten Randmorünen, insbesondere aber
an dem erst seit dem Jahre 1879 mitten aus den: Steilhange des Gletschers zu Tage
getretenen, vor vier Decennien noch
unter einer gegen 40 Meter mächtigen
Eismasse begrabenen Felsrücken ge
nügend das bedeutende Sinken des
Gletscherniveaus erkennen.
Ilm den landschaftlichen Charakter
des Dachsteingebirges, hauptsächlich
jenen seiner oberen Region mit einem
Male überschauen zu können, gibt es
wohl keinen günstigeren Punkt als den
Tachsteingipfel selbst, welcher von
Hallstatt und ebenso von der Gosan,
wie auch von Schladming aus in 8
bis 10 Stunden von jedem geübten
Touristen ohne Gefahr erstiegen wer-
WÄ den kann. Die hier vor die Augen
tretende Gestalt des imposanten Fels-
Ostansicht des Hohen Dachstein.
hornes läßt schon im vorhinein eine
Rundschau von ungewöhnlicher Großartigkeit erwarten, und in der That dürfte es unter
den Hochgipfeln der östlichen Nordalpen kann: einen geben, welcher den Hohen Dachstein
an Großartigkeit und Vielgestaltigkeit des Panoramas übertrüse.
Der Hohe Dachstein verdankt diesen Vorzug nicht allein seiner rings weithin
dvminirenden Erhebung, sondern auch seinem Hinaustreten hart an den äußersten südlichen
Abbruch des Kalkalpenzuges gegen die Urgebirgszone und endlich der für einen Aussichts
punkt höchst günstigen Gestaltung seines Gipfels, welcher, nur eine wenige Quadratmeter-
große Standfläche darbietend, nach allen Seiten schroff abstürzt. Wir stehen auf derselben
wie auf der abgebrochenen Spitze eines gigantischen Thurnies, nach allen Richtungen frei
ausschauend in weite, duftumwobene Fernen. Gegen Süden, hart zu unseren Füßen, ein
grauenhafter, schwindelerregender Abgrund, aus dessen dämmeriger Tiefe freundliche, mit
