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Sockel unserer Statuette angeordnet erscheint. Auf einer Vischerschen Plinthe
kann ich allerdings aus dem mir vorliegenden unvollständigen Material einen
Teppichbelag nicht nachweisen, wohl aber hat Vischer sehr häufig reliefierte
Teppiche als Wandbehang angewendet und verweise ich nur auf die mit
gotisierenden Teppichmustem versehenen Epitaphien der Familien Poemers
und Kreß in der Lorenzkirche zu Nürnberg, auf die Grabplatten des Erfurter
Dorns und jene zu Krakau, sowie auf die Deckplatte des Grabmals der
Herzogin Sophie zu Torgau und den mehr in Frührenaissance-Charakter
gehaltenen Wandbehang am Grabmal Friedrich des Weisen in der Schloß-
kirche zu Wittenberg.
Doch was bedeutet dieses nebensächliche Beiwerk gegenüber der
prächtig modellierten Figur. Ein Vergleich mit den nackten Gestalten der
Peter Vischerschen Werkstätte ist da von größtem Interesse. Ich mache
nur aufmerksam auf die gleichartige Behandlung der Beine des Apollo im
Rathaushof zu Nürnberg oder jener des Orpheus an der Pariser und an der
Berliner Plakette. Die größte Verwandtschaft zeigen auch all die genannten
Figuren mit unserem Kämpfer durch die rundliche Modellierung des Bau-
ches. Und noch eins. Bei aller lebendigen Durchbildung der Körperteile, wo-
bei nicht nur die Adern sondern auch die Hautfalten durch die sorgfältigste
Ziselierung des Gusses wiedergegeben sind, trägt unsere Figur dennoch die
für die Werke der Vischerschen Werkstätte so charakteristische rauhe,
körnige Oberfläche.
Ich glaube, die beiden Abbildungen genügen, urn meine Ansicht zu be-
kräftigen, daß unsere Kenntnis der Arbeiten Peter Vischers nunmehr um ein
interessantes Originalwerk bereichert erscheint.
GOTISCHES STEINZEUG VON DREIHAUSEN
IN HESSEN Sie VON O. V. FALKE-COLN 50'
UR selten ist es bei keramischen Betrieben, die gleich
der rheinischen Krugbäckerei an den natürlichen
Lagerstätten des Rohstoffs in ganz allmählicher
Entwicklung zum Kunstgewerbe emporgediehen
sind, möglich, die Anfänge zeitlich zu umgrenzen.
Man betritt einigermaßen festen Boden erst in
der Periode, welche bei den Töpfern die Absicht
einer künstlerischen Veredlung des einfachen
Gebrauchsgeschirrs in Form und Verzierung
offenkundig werden läßt. Sobald Ornamente auf-
treten, ist eine leidlich sichere Handhabe zur
Zeitbestimmung gewonnen. Als der älteste Sitz der Steinzeugtöpferei in
Deutschland gilt allgemein das Rheinland, wo die Wurzeln des während der
Renaissance blühend entfalteten Krugbäckergewerbes bis in die römischen