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sich, daß auch die Kenntnis der Herkunft der
gotischen Stücke bereits im XVLJahrhundert ver-
loren gegangen war so sehr, daß einem der heute
noch erhaltenen Gefäße eine fabelhafte Provenienz
aus der Insel Malta angedichtet werden konnte.
Wir müssen daher versuchen, allein aus den for-
malen und technischen Eigenschaften dieser Gat-
tung den Aufschluß über Zeit und Ort herauszu-
ziehen. Ein Überblick über den vorhandenen Be-
stand ist schnell gegeben, denn die Gruppe umfaßt
nicht mehr als fünf Stücke. Ich stelle die einfachste
Gefäßform an den Anfang.
Der Dom zu Limburg an der Lahn bewahrt
einen walzenförmigen Steinzeugbecher (hoch 22
Zentimeter), der bis zum Anfang des XIX.]ahr-
hunderts dem Trierer Domschatz gehört hat (Ab-
bildung Seite 30x). Die mit einer sehr dünnen,
eigentümlich dunkelroten oder rotbraunen Glasur
gefärbte Außenseite ist schachbrettartig gemustert
in der Weise, daß ein quadratischer, mit vier
kleinen Grübchen versehener Stempel oder Pun-
zen in die noch weiche Tonmasse eingedrückt
wurde, immer ein Abdruck in schrägen Reihen
4 dicht neben den anderen gestellt. Zwischen den
vertieften Feldchen mit den vier Perlen blieben
' glatte Quadratfelder stehen, so daß bei der be-
merkenswert geduldigen und sorgsamen Hand-
Wmßsmume habung des Punzens ein regelmäßiges Schach-
im Kulturhistorischen und Kunst- .
gewerbemuseum zu am brettmuster herauskam. Es wird unterbrochen
durch etwas breitere glatte Streifen, die man nach
je sieben Abdruckreihen stehen ließ. Vorne hat als weiteren Schmuck der
Töpfer einen männlichen Kopf in starkem Relief, dicht an den oberen Oma-
mentrand reichend aufgelegt, und zwar schon vor den Eindrücken der Flächen-
musterung. Man sieht das daran, daß die Stempelabdrücke vor dem Relief-
kopf halt machen und ihm ausweichen. Der ausdruckslose aber wohl nicht
ungeschickt modellierte Kopf ist jedenfalls mit Hilfe einer Tonhohlform, wie
sie später für die Masken der C'o'lner Bartmannskrüge gebräuchlich waren,
aufgebracht. Die Augen mit dem eingestochenen Stern, das in drei Partien
geordnete Haar und der in zwei geteilten Spitzen herabhängende Vollbart
sind augenscheinlich noch mit dem Messer oder einem spitzen Griffel frei-
händig nachgearbeitet. Der Becher erhält seine Standfestigkeit durch einen
mit Fingerdruck schräg gewellten und gerippten Wulstfuß. Den oberen Rand
umhüllt eine einfache Silberfassung, auf der neben einem Wappen mit dem
Monogramm E. C. C. V. L. einige Renaissanceranken und die folgende